Verglichen mit den anderen Gesteinsplaneten unseres Sonnensystems besitzt der Merkur einen ungewöhnlich großen Eisenkern (kleines Bild), der rund 70 Prozent seiner Gesamtmasse ausmacht. Obwohl der Planet nur einen Durchmesser von knapp 4.880 Kilometern hat und damit deutlich kleiner als die Erde ist, hat er fast die gleiche Dichte wie diese. Zudem ist sein Gesteinsmantel ungewöhnlich dünn.
Mittels Computersimulationen konnten Erik Asphaug und Andreas Reufer von der Arizona State University in Tempe nun zeigen, dass möglichweise die Kollision mit einem größeren sogenannten Protoplaneten (einem Embryo-Planeten; im Bild links), der bis zu viermal schwerer als Merkur (rechts) war, dem entstehenden Planeten den Großteil seines Gesteinsmantels sowie seine äußere Kruste entrissen haben könnte.
Kosmischer "Streifschuss" formt Merkur
Die beiden Himmelskörper Planeten seien bei dieser Kollision aber nicht frontal zusammengestoßen und verschmolzen, der junge Merkur habe vielmehr einen kosmischen "Streifschuss" erlitten, berichten die Forscher im Fachjournal "Nature Geoscience". Bei dem Zusammenstoß sei der Eisenkern des Merkur weitgehend erhalten geblieben, ebenso wie eine dünne Gesteinsschicht, so die Forscher.
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