Mit der Einführung der neuen, österreichweit nur wenige Male angewandten PEARS-Methode bietet das Universitätsklinikum St. Pölten eine sichere, schonendere Behandlung für Patienten.
Eine medizinische Sensation, die weit über Niederösterreich hinaus für Aufsehen sorgt, ist dieser Tage im Uniklinikum St. Pölten gelungen: Erstmals wird hier die einzigartige und innovative PEARS-Methode angewendet, bei der auf den Patienten maßgeschneiderte Aortenprothesen aus dem 3D-Drucker implantiert werden.
Völlig neue Möglichkeiten
Für Patienten mit gefährlichen Erweiterungen der Hauptschlagader eröffnet sich damit eine völlig neue Perspektive. Wo früher oft nur der riskante Austausch der Aorta am stillgelegten Herzen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine möglich war, setzt man nun auf ein organerhaltendes Verfahren, bei dem die Aorta von außen mit einem exakt angepassten Kunststoffmantel stabilisiert und in ihrer Größe begrenzt wird.
Die Methode ermöglicht es, früher einzugreifen und das weitere Wachstum der Aorta zu stoppen – was lebensbedrohlichen Komplikationen vorbeugt.
Oberarzt Felix Nagel, Leiter der Ambulanz für thorakale Aortenaneurysmen
Grundlage dafür ist eine hochpräzise CT-Untersuchung am Institut für Radiologie des Universitätsklinikums St. Pölten unter der Leitung von Primaria Gertraud Heinz. Die Bilder werden nach Großbritannien geschickt, wo im 3D-Drucker eine individuelle Prothese gefertigt wird, die millimetergenau zur Anatomie des jeweiligen Patienten passt. „Das ist personalisierte Medizin in Perfektion“, sagt Primarius Dominik Wiedemann, Leiter der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie, der die Eingriffe in St. Pölten durchführt.
Der große Vorteil: Das Herz muss nicht stillgelegt werden, ein Kreislaufstillstand ist nicht nötig und in den meisten Fällen kommt man sogar ohne Herz-Lungen-Maschine aus. Für viele Betroffene bedeutet das eine deutlich geringere Belastung und eine schnellere Rückkehr ins Leben. In St. Pölten wurden mittlerweile bereits drei Patienten mit der PEARS-Methode behandelt, alle mit sehr gutem Verlauf.
Einer von ihnen ist Thomas Heidenreich, der erste Patient, dem der maßgeschneiderte Aortenmantel implantiert wurde. Er erinnert sich noch gut an die Tage vor dem Eingriff – und an die Erleichterung danach: „Meine Operation ist völlig komplikationsfrei verlaufen und dank der neuen Methode war ich schon wenige Tage später wieder zu Hause. Ich bin dem Team unendlich dankbar, dass sie mir die Chance auf ein neues, erfülltes Leben geschenkt haben.“
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