Die Arbeiterkammer Oberösterreich schlägt Alarm: Die geplante Kürzung des Eltern-Kind-Zuschusses durch die oberösterreichische Landesregierung ab 2026 stößt bei der AK auf scharfe Kritik. Betroffen seien ausgerechnet jene, die besonders auf Unterstützung angewiesen sind – werdende Mütter, Kinder und finanziell belastete Familien.
Der Eltern-Kind-Zuschuss wird vom Land Oberösterreich ausbezahlt, wenn alle vorgeschriebenen Untersuchungen im Rahmen des Eltern-Kind-Passes absolviert werden. Bislang erhielten Familien drei Teilbeträge zu je 135 Euro, insgesamt also 405 Euro. Künftig soll es nur noch eine einmalige Auszahlung von 160 Euro geben. „Das Land kürzt bei den Familien und verschärft somit die finanzielle Situation der Eltern“, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl.
Zwar sind die Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen bei Vertragsärztinnen und -ärzten grundsätzlich kostenlos, doch laut AK müssen immer mehr Schwangere wegen langer Wartezeiten auf teure Wahlärzt:innen ausweichen. Dadurch steigen die finanziellen Hürden – und damit auch das Risiko, dass wichtige Untersuchungen zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungsstörungen oder Erkrankungen gar nicht durchgeführt werden. Kurzfristige Einsparungen könnten so langfristig hohe medizinische und soziale Folgekosten nach sich ziehen.
Verlust des Kinderbetreuungsgeldes droht
Brisant ist aus Sicht der AK auch, dass die Untersuchungen bisher Voraussetzung für die Weitergewährung des Kinderbetreuungsgeldes waren. Werden sie aus Kostengründen ausgelassen, droht Familien der Verlust wichtiger Leistungen. Angesichts von Inflation und massiver Teuerung wäre laut AK eine Erhöhung des Zuschusses notwendig gewesen. Stattdessen werde der Betrag auf weniger als die Hälfte gekürzt. „Familien und vor allem alleinerziehende Eltern kämpfen seit Jahren mit massiven Preissteigerungen. Gerade jetzt brauchen sie Unterstützung anstelle von Kürzungen“, so Stangl.
Besonders hart treffen Einschnitte im Sozialbereich einkommensschwache Haushalte. Laut AK sind vor allem Ein-Eltern-Haushalte sowie Familien mit drei oder mehr Kindern betroffen. Während österreichweit durchschnittlich 17 Prozent der Bevölkerung als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet gelten, liegt dieser Anteil bei Alleinerziehenden bei 43 Prozent und bei Familien mit mindestens drei Kindern bei rund 32 Prozent. Genau diese Gruppen seien auf jeden Euro angewiesen.
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