Ein spannendes, ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Wer waren die Hauptdarsteller auf den diversen Bühnen? Was hat die Burgenländer am meisten bewegt? Was wird in Erinnerung bleiben?
Kopf des Jahres: Doskozil trotzt allen Krisen
Das heurige Jahr war für Landeshauptmann Hans Peter Doskozil kein einfaches. Bei der Landtagswahl am 19. Jänner verlor die SPÖ die absolute Mehrheit. Das schwächte seine Position, die Bildung einer Koalition war erforderlich. Die Spannungen mit dem Bund hielten an – Stichwort Pensionskürzungen. Auch die Opposition machte ihm zu schaffen, insbesondere die FPÖ unter Norbert Hofer. Sie zeigte ihn wegen Ungereimtheiten rund um die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft „Neue Eisenstädter“ bei der WKStA an.
Lässt sich nicht unterkriegen
Der Landesrechnungshof äußerte Kritik an der Finanzpolitik, vor allem an den Auszahlungen des Landes. Ein Misstrauensantrag durch ÖVP und FPÖ war die Folge. Zudem musste sich Doskozil erneut mehreren Kehlkopf-Operationen unterziehen. Im Zuge dessen wurde seine Arbeitsfähigkeit debattiert. Doch an ihm perlt das alles wie bei Teflon ab. Er lässt sich nicht unterkriegen, sondern blickt optimistisch ins Neue Jahr.
Weniger Einnahmen vom Bund, höhere Abzüge durch das Land, sinkende Einnahmen durch Ertragsanteile sowie steigende Ausgaben durch Inflation und Teuerung: Immer mehr Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Weil der Druck auf die Finanzen steigt, wollte die Landesholding den gemeindeeigenen Müllverband übernehmen.
Mehrheit gegen Handel
Im Gegenzug war ein Entlastungspaket mit rund 353 Millionen Euro für die Kommunen vorgesehen. Die Rücklagen des Müllverbands im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich hätte wiederum der Holding Bilanzkapazität verschafft. Doch nach monatelangem Tauziehen sind die Gespräche gescheitert.
Eine große Mehrheit der ÖVP-Bürgermeister sprach sich gegen den Handel aus. Sie sahen darin ein wichtiges Signal zur Wahrung der Selbstverwaltung. Das Land signalisierte danach aber weiter Dialogbereitschaft über alternative Unterstützungsmodelle. Ein konkreter Plan steht jedoch aus.
„Wir haben Graugänse beobachtet, die seltenen weißen Esel besucht und wir haben Feenkrebse gesehen. Das erinnert mich an meine Kindheit. Da gab es in diesen Comicheften immer Urzeitkrebse beigelegt. Bei mir sind die nie etwas geworden“, so Vize-Landeschefin Anja Haider-Wallner (Grüne) im Landtag am 20. März nach ihrem Besuch im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Diese Anekdote sorgte nicht nur bei Florian Philapitsch, dem Vize-Landtagsdirektor, für Verwunderung. Das Video mit seinem Mienenspiel sorgte für Rekordklicks und schaffte es sogar ins TV.
2025 feierte Eisenstadt das 100-jährige Jubiläum als Landeshauptstadt des Burgenlandes. Im Zuge der Feierlichkeiten gab es zahlreiche Musik- und Kulturevents. Auch eine Sonderbriefmarke und spezielle Wein-Editionen wurden kreiert. Außerdem wurde ein neues Museum eröffnet: die Stadtvilla.
Martin Pucher, hauptverantwortlich für die 700-Millionen-Pleite der Commerzialbank Mattersburg, durfte dem Nebenprozess im Jänner aus gesundheitlichen Gründen fernbleiben. Seine Stellvertreterin Franziska Klikovits wurde zu 6 Jahren und 4 Monaten verurteilt. Sie sitzt seit August im Gefängnis.
Nach der Wahlschlappe der ÖVP bei der Landtagswahl – sie landete mit 22 Prozent auf Platz 3 – stellte sich die Partei neu auf. Christoph Zarits folgte Christian Sagartz als Landeschef. Bernd Strobl führt die Fraktion als Klubchef im Landtag.
Im Frühjahr grassierte in Ungarn und der Slowakei die Maul- und Klauenseuche. Um eine Einschleppung des Virus zu verhindern, wurden Sperrzonen errichtet und Seuchenteppiche an den Grenzübergängen ausgerollt. Mit Erfolg!
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