Ein Trio, bestehend aus den Spitzen der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer Tirol, richtet einen dringlichen Appell an Eltern, die Gesellschaft und die Politik. Grund ist der Fachkräftemangel im Land. Fehler in der Vergangenheit gibt man unumwunden zu.
Das Thema ist nicht neu, doch der Hut brennt im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man den Worten von Max Kloger, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Tirol, David Narr, Fachkräftekoordinator in der Wirtschaftskammer (WK) und „Krone“-Kolumnist, sowie WK-Präsidentin Barbara Thaler Glauben schenkt. Am Dienstag richtete das Trio einen „Hilfeschrei“ an die Eltern im Land, die Gesellschaft und die Politik. Grund dafür ist, dass sich die Industrie mit einem massiven Fachkräftemangel konfrontiert sieht.
Wir reden alle immer wieder darüber, aber wir schaffen es einfach nicht, das Problem zu lösen.

Max Kloger
Bild: Die Fotografen Charly Lair
„Bis zum Jahr 2040 wird es in Österreich 400.000 Personen weniger geben, die nach der dualen Ausbildung über ein Fachberufsdiplom verfügen“, rechnet Narr vor. Thaler ergänzt: „In Tirol wird der Arbeitsmarkt mit Fachkräften bis 2050 um acht Prozent schrumpfen.“
Dauerbrenner, der teils selbst verschuldet ist
„Das Thema ist leider ein Dauerbrenner. Fachkräfte aus der dualen Ausbildung sind seit Jahren Mangelware“, so der IV-Boss. Und weiter: „Wir reden alle immer wieder darüber, aber wir schaffen es einfach nicht, das Problem zu lösen.“ Das Trio gibt auch offen und ehrlich zu, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden. „Vor 20 Jahren haben wir den Kindern allen gesagt, dass sie doch besser die Matura machen sollen. Die duale Ausbildung haben wir zu wenig beworben“, räumt Thaler ein.
Um den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen, fordert das Trio eine bessere Berufsorientierung in den Allgemeinbildenden Höheren Schulen, eine wesentlich bessere Ausstattung der Polytechnischen Schulen und eine sprachliche Aufwertung.
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