Ein Linzer Forscherteam hat ein Verfahren entwickelt, das unsichtbare Infrarotwellen misst. Was kompliziert klingt, hat ganz praktische Anwendungsgebiete. Denn mit dem Messverfahren kann Brotteig genauso wie Kunstgemälde untersucht werden.
Etwas Unsichtbares plötzlich sichtbar machen – das kennt man eigentlich aus Zaubereifilmen wie Harry Potter. Doch auch in Linz kann ein kleines Team das unsichtbare Infrarot messen, und zwar ganz ohne Hokuspokus, sondern durch Forschung.
Eineinhalb Jahre lang haben Ivan Zorin und Paul Gattinger vom außeruniversitären Linzer Forschungsinstitut RECENDT an einem Messgerät gearbeitet und dafür heuer beim Landespreis für Innovation den Jurypreis gewonnen. „Wir messen sozusagen sichtbares Licht und bekommen trotzdem Informationen aus dem unsichtbaren Infrarot-Wellenbereich“, erklärt Gattinger. Das Ganze funktioniert durch den „Trick“ der Quantenverschränkung: Schwingungen von Molekülen im Infrarot werden dadurch im sichtbaren Bereich ausgelesen.
Einsatz von Brotteig bis zu alten Kunstgemälden
Klingt kompliziert, hat aber ganz praktische Einsatzgebiete. Etwa die Qualitätskontrolle von Brot: „Man kann mit der Messung berührungslos den Trockengrad von Brotteig feststellen“, sagt Gattinger. „Das geht dann natürlich auch bei noch viel komplexeren Produkten, zum Beispiel in der chemischen Industrie.“
Der große Vorteil des von den Linzern erforschten Verfahrens: Man muss die Proben nicht berühren oder beschädigen, um sie zu untersuchen. So können etwa auch heikle biologische Prozesse gemessen werden. Oder Kunstgemälde: „Man kann sich mit unserer Technologie die Farbzusammensetzung von alten Gemälden ansehen, ohne dass man sie dabei zerstört“, sagt Gattinger. In etwa vier bis fünf Jahren, schätzt der Wissenschaftler, könnte das Verfahren in Österreich industriell angewandt werden.
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