Schwer verletzt lag ein Iraker (30) in der Innsbrucker Klinik. Er wurde Anfang März von einem Rollkommando im Tiroler Zirl (Bezirk Innsbruck-Land) mit Baseballschlägern auf brutale Weise niedergeschlagen. Brisant: Fast zeitgleich hatte der Mann einen Asylskandal aufgedeckt. Jetzt konnten drei Tatverdächtige ausgeforscht werden.
Schwere Verletzungen am Kopf, an den Augen und an den Beinen – das war das Resultat des Brutalo-Überfalls am Abend des 1. März durch mehrere unbekannte Täter. Mit Baseballschlägern droschen die Verbrecher im Bereich eines Parkplatzes an der Seefelder Straße in Zirl auf den Ahnungslosen ein. Einer versuchte zudem, mit einem Messer im Brustbereich auf den Iraker einzustechen. „Sie wollten mich töten“, war sich das Opfer damals sicher.
Bei den Verdächtigen handelt es sich um einen 30-jährigen Österreicher, eine 22-jährige Syrerin und einen 25-jährigen Staatenlosen.
Philipp Rapold, stellvertretender Leiter des LKA Tirol
Verdächtige ausgeforscht
Jetzt, Monate später, konnten die Ermittler des Landeskriminalamtes Tirol drei dringend Tatverdächtige ausforschen. „Dabei handelt es sich um einen 30-jährigen Österreicher, eine 22-jährige Syrerin und einen 25-jährigen Staatenlosen“, schilderte Philipp Rapold, stellvertretender Leiter des LKA, auf Nachfrage der „Krone“ am Freitagvormittag.
Frau als mutmaßlicher Lockvogel
Zwei der Verdächtigen seien in Vorarlberg wohnhaft, der dritte lebe in Tirol. Bei der Syrerin handle es sich um den mutmaßlichen Lockvogel, der das Opfer damals in die Falle gelockt haben soll. Zwei Verdächtige würden keine Angaben zum Tatvorwurf machen, erklärte Chefermittler Rapold weiter. Die dritte Person bestreitet jede Tatbeteiligung.
Ermittlungen laufen – noch weitere Täter?
Ermittelt wird gegen das Trio wegen Verdachts der schweren Körperverletzung, des Raubes und der Sachbeschädigung. In Haft befinden sich die mutmaßlichen Täter jedoch nicht – sie seien auf freiem Fuß angezeigt worden. Weitere Ermittlungen, auch zu möglichen weiteren Tätern, seien aber noch im Gange, so Rapold.
Motiv des Brutalo-Angriffs dürfte ein Familienstreit zwischen zwei der Beschuldigten und dem Opfer gewesen sein. Um die damals fast zeitgleiche Aufdeckung eines Asylskandals ist es offensichtlich nicht gegangen, wie die bisherigen Ermittlungen ergaben. Weil das Opfer damals quasi zeitgleich mit der Tat einen Asylskandal aufgedeckt hatte, konnte ein Zusammenhang damit zunächst nicht ausgeschlossen werden.
Angriff bei vermeintlichem Date
Zur Tat war es am späten Abend des 1. März in Zirl gekommen. Der Iraker, der in Innsbruck lebt und mit einer Frau unterwegs war, hatte sein Auto auf einem Parkplatz an der Seefelder Straße kurz vor dem Zirler Berg abgestellt. Anschließend hätten sich der 30-Jährige und dessen Begleitung auf eine Bank in der Nähe gesetzt. Nachdem er dann Stimmen aus dem Wald gehört hatte, wurde er brutal angegriffen und schwer verletzt.

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