Ein tragischer Vorfall im August dieses Jahres hat die Diskussion um Sicherheit auf Almen und Bergen neu entfacht: Am 31. August 2025 kam es bei der Austriahütte in der Ramsau zu einem tödlichen Kuhunfall. Jetzt setzten Experten aus Landwirtschaft, Tourismus, Veterinärmedizin und Gemeindeverwaltung beim Symposium „Sicher auf Bergen und Almen – mit und ohne Hund“ in der steirischen Gemeinde Ramsau am Dachstein ein deutliches Zeichen.
Bauern, die in der Region Grund und Almen besitzen, sowie Fachleute diskutierten laut der Alpenvereinssektion Austria, die diese Veranstaltung initiiert hatte, gemeinsam über die generationenübergreifenden Herausforderungen, denen Land- und Forstwirte heute gegenüberstehen. Neben den klassischen Aufgaben der Viehwirtschaft rückten aktuelle Entwicklungen im Bergtourismus, die Rückkehr von Großraubtieren und die Entfremdung mancher Touristen von bäuerlicher Lebenswelt ins Zentrum.
Besonders auffällig: Die steigende Zahl von Wanderern, E-Mountainbikern, Bergläufern und naturhungrigen Gästen, die oft Hunde mitführen, die nicht auf das alpine Gelände trainiert sind. Auch das zunehmende unvernünftige Verhalten einzelner Besucher, oft dokumentiert auf Social-Media-Plattformen, bereitet Bauern und Wandervereinen Sorgen.
Hinzu kommt eine bemerkenswerte Entwicklung bei den Tieren selbst: Viele Kühe, die in den letzten Jahren aufgrund von Freilaufhaltung weniger direkt mit Menschen in Berührung kamen, zeigen eine Art „Entdomestizierung“ – sie reagieren unvorhersehbar, was das Risiko für Zwischenfälle erhöht.
Einhellig betonten die Teilnehmer laut Presseaussendung des Alpenvereines, dass Information und Aufklärung der Gäste eine zentrale Rolle spielen. Beherbergungsbetriebe, Bergsportvereine und Tourismusverbände seien gefordert, Wanderer über respektvolles Verhalten gegenüber Tieren und sichere Tourenplanung zu informieren. Auch die Nutzung digitaler Plattformen für Warnungen, Tourenhinweise oder wetterabhängige Hinweise wurde als essenziell angesehen.
Die Ergebnisse des Symposiums werden vom Kuratorium für alpine Sicherheit dokumentiert und allen relevanten Akteuren zugänglich gemacht: vom Tourismusministerium über Land- und Forstwirtschaft bis hin zu den alpenvereinsnahen Organisationen. Der Alpenverein Austria, Initiator der Veranstaltung, plant, in einer Pilotregion die Vernetzung aller Beteiligten zu erproben und die Kommunikation vernetzter Daten zu optimieren.

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