Prozess in Pretoria

Pistorius-Toilettentür im Gerichtssaal vorgeführt

Sport
12.03.2014 12:24
Die Toilettentür, durch die der südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius auf seine Freundin Reeva Steenkamp geschossen hatte, ist am Mittwoch im Gerichtssaal vorgeführt worden. Am achten Tag des Mordprozesses in Pretoria äußerte sich ein Forensik-Experte über Spuren an der Tür. Zwei Abdrücke seien "der unwiderlegbare Beweis dafür, dass ein Cricketschläger benutzt wurde, um die Tür aufzubrechen", sagte er. "Die Person hat den Schläger irgendwie gebogen, um die Tür zu öffnen."

Die Aussage des Experten spielt eine wichtige Rolle bei der Klärung des zeitlichen Ablaufs in der Tatnacht. Laut Staatsanwaltschaft hatte Pistorius zuerst versucht, mithilfe eines Cricketschlägers die Tür zur Toilette aufzubrechen, um zu Steenkamp zu gelangen. Danach habe er geschossen.

Pistorius sagt dagegen, er habe einen Einbrecher in der Toilette vermutet und daher durch die Tür geschossen. Erst als er bemerkt habe, dass sich seine Freundin in der Toilette befand, habe er versucht, die Tür mit dem Schläger aufzubrechen. Zuvor habe er in seinem Zimmer seine Beinprothesen angelegt.

Experte widerspricht Pistorius' Angaben
Forensik-Experte Gerhard Vermeulen brachte mit seiner Aussage Pistorius' Darstellung ins Wanken. Laut Vermeulen deuten die Spuren an der Tür darauf hin, dass der beinamputierte Sportler seine Prothesen nicht trug, als er versuchte, mit dem Schläger die Tür aufzubrechen. Dies ergebe sich aus der niedrigen Höhe der Abdrücke.

Es wäre "sehr unbequem" für den Angeklagten gewesen, auf seinen Prothesen an die niedrige Stelle an der Tür zu gelangen, an der sich die Spuren befinden, sagte Vermeulen, der die Aktion im Gerichtssaal demonstrierte. Vermeulen war im vergangenen Jahr als Experte zu den Ermittlungen zur Tötung Steenkamps hinzugezogen worden. Er verfügt über drei Jahrzehnte Erfahrung in der Kriminaltechnik.

Pistorius muss sich wegen der Tötung seiner Freundin in der Nacht auf den Valentinstag 2013 seit Anfang März vor Gericht verantworten. Im Prozess versuchte die Staatsanwaltschaft durch Zeugenaussagen unter anderem zu belegen, dass der Sportler ein Waffennarr ist.

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