Auch das Wiener Ballett hat an den 200. Geburtstag von Johann Strauss gedacht. Ob die Wiederbelebung der reichlich angestaubten „Fledermaus“-Revue von Roland Petit ein Geschenk ist, bleibt dahingestellt. Zumindest getanzt wird auf hohem Niveau.
Auch dieser Abend reißt das Ruder des großflächig misslungenen Jubel-Jahrs für den 200 gewordenen Walzerkönig nicht mehr herum. Muss man unbedingt Roland Petits staubig albernes Operetten-Tanz-Gschnas im TV-Ballett-Format von 1979, das ab 2009 ein paar Mal in Wien aufschlug, aus der Mottenkiste fischen?
Eine frische choreografische Auseinandersetzung mit Strauss hätte deutlichen Mehrwert gehabt. Aber Ballettchefin Alessandra Ferri mag es nach „Giselle“ und der postsowjetisch anmutenden Säbeltanz-Nymphe „Kallirhoe“ offenbar auch weiterhin rückwärtsgewandt.
Tröstlich bleibt das tänzerische Niveau. Olga Esina ist wie schon zur Premiere eine betörend elegante Bella, die ihrem brav flatterhaften Gatten (Timoor Afshar) die Fledermausflügel stutzt und die Patschen anzieht. Getoppt werden sie von Davide Dato als begeisternd fröhliches Springinkerl Ulrich. Da vergisst man sogar das unsägliche Strauss-Arrangement, das eher schlampig aus dem Graben schunkelt.
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