Eine Liebesnacht mit einer Internetbekanntschaft in Florida ist dem Wiener Marc D. 2024 zum Verhängnis geworden. Der nun 25-Jährige dachte, die junge Frau sei bereits 19 Jahre alt: Wegen dieses Irrtums muss er sich nun 2026 vor Gericht verantworten.
Das bestätigte eine Sprecherin des Außenministeriums. „Das Beweisverfahren ist noch nicht abgeschlossen“, sagte die Sprecherin. Ein genauer Termin liege darum nicht vor, hieß es. Der Mann ist seit mindestens Oktober 2024 in mehreren Punkten angeklagt.
Ihm wird Missbrauch bzw. Vergewaltigung einer unter 16-Jährigen sowie die Entführung bzw. die Beeinträchtigung des Sorgerechts einer Minderjährigen vorgeworfen. Die US-amerikanischen Behörden hatten im Sommer im Zuge eines sogenannten „docket sounding“ (einer Art Beratung aller Prozessbeteiligten) den weiteren Fahrplan in dem Verfahren festgelegt.
Botschaft weiter mit Österreicher in Kontakt
„Die Botschaft ist mit dem Betroffenen sowie der rechtlichen Vertretung in regelmäßigem Kontakt“, sagte die Sprecherin des Ministeriums. Zu Details aus der Anklage machte sie aus „Datenschutzgründen“ keine Angaben.
Der 24-Jährige war am 28. April vergangenen Jahres in Cocoa Beach festgenommen worden, nachdem er sich mit der damals 15-jährigen Jugendlichen dort getroffen und in einem Hotel die Nacht verbracht hatte. Seit 1. Mai ist der junge Wiener im Brevard County Jail – einem Gefängniskomplex mit im Schnitt 1600 Häftlingen – in Cocoa inhaftiert.
Mädchen soll sich als 19-Jährige ausgegeben haben
Der Wiener IT-Techniker hatte das Mädchen beim Online-Computerspielen kennengelernt, sich verliebt und sich entschlossen, die Jugendliche in Florida zu besuchen, nachdem die beiden mehrere Monate gechattet hatten. Nach seiner Festnahme hatte er zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen erklärt, es wäre zu einvernehmlichem Sex gekommen, wobei sich die Jugendliche ihm gegenüber als 19-Jährige ausgegeben habe – die „Krone“ berichtete.
Die Delikte, die dem von seiner Familie als introvertiert und schüchtern beschriebenen Wiener von den US-Behörden vorgeworfen werden, würden nach österreichischem Strafrecht womöglich anders qualifiziert werden. Die Strafverfolgungsbehörden in Florida gehen allerdings von mehreren vollendeten Verbrechen aus. Nach US-Recht drohen dem IT-Techniker bis zu 30 Jahre Haft.
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