Für Skigebiete, die im Winter mit vielen schneefreien Tagen zu kämpfen haben, will das Land Niederösterreich eine „Transformation“. Aus Skipisten werden nach und nach Radstrecken auf Forststraßen. Lokal ist das aber alles andere als einfach ...
In Lackenhof im Mostviertel weiß man nicht genau, was die Zukunft bringt. Die Winter werden kürzer und wärmer. Große, topmoderne Skigebiete anderswo in Österreich locken Touristen mehr an als der ruhige, kleine Ort, in dem noch vieles wie früher ist.
Wie von der „Krone“ berichtet, will das Land NÖ aber in die kleinen Skigebiete wieder mehr Leben bringen. Das Konzept ist ganz einfach: An den Tagen, wo kein Schnee liegt, muss man den Leuten eben ein anderes attraktives Freizeitprogramm bieten. Nur in Lackenhof ist das etwas komplizierter.
Wir kämpfen wirklich jeden Tag um den Fortbestand unseres Skigebietes.

Andreas Fallmann, Bürgermeister
Bild: Marktgemeinde Gaming
Land übernahm den Liftbetrieb – ein Wahlzuckerl?
Vom Fremdenverkehr abhängig, wurde Lackenhof eigentlich schon vor Jahren der touristische Todesstoß versetzt. Die Schröcksnadel Gruppe stellte wegen mangelnder Auslastung den Liftbetrieb ein. „Kurz vor der Landtagswahl gab es dann plötzlich die Übernahme durch das Land“, sagt Helga Krismer. Der Liftbetrieb wird seitdem aus öffentlicher Hand bezahlt. Aber nur mehr eine Saison – ob eine weitere Finanzspritze kommt vor der nächsten Landtagswahl?
Die Region hat es verdient, dass sie hier Antworten von Schwarz-Blau bekommt.

Helga Krismer
Bild: Die Grünen NÖ
Die Zeit für Lackenhof tickt jedenfalls – und der Ort kommt bis heute nicht richtig in Schwung. Die Grünen sind verärgert. „Passiert ist seit der Übernahme nichts, sagen will man nichts und weiter geht momentan auch nichts“, kritisiert Krismer.
Zu wenige Junge, zu viele Grundbesitzer-Konflikte
Es sei nicht so, dass es keinen Plan gebe, „sondern es fehlt frisches Blut, also junge Leute, die was umsetzten und investieren wollen“, sagt Franz Heher, der seit 20 Jahren den Skiverleih und eine Unterkunft betreibt. Außerdem sind die Verhältnisse vor Ort schwierig.
Einige Grundeigentümer wollen beim Umbau zum „Ganzjahrestourismus“ mitziehen – andere sind noch skeptisch. Während manche die Ruhe der Wildtiere fürchten, möchten andere, dass das Gebiet wieder vor Besuchern wimmelt. Neben neuen Investitionen brauche es aber vor allem Motivation, sich was aufzubauen, sagt Heher. „Und auch wieder genug Naturschnee.“ Das eine hat man selbst in der Hand. Das andere liegt wohl in Gottes Hand.
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