Einen dreisten Fall von Kreditbetrugs konnte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zur Anklage bringen: Fünf Personen werden sich wegen schweren Betrugs, Geschenkannahme bzw. Bestechung und kriminelle Vereinigung verantworten müssen. Unter den Angeklagten sind zwei Bankmitarbeiter.
Zwei Bankmitarbeiter und drei Kreditvermittler sollen ein deutsches Kreditinstitut um zwei Millionen Euro gebracht haben, heißt es von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Im Detail haben die Kreditvermittler laut Anklage mehr als 50 Personen dazu verleitet, Kredite zu beantragen, die sie sich eigentlich aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation nicht leisten konnten. Die mutmaßlichen Betrüger agierten sogar richtig dreist: Quer durch ganz Österreich suchten die Kreditvermittler nach Personen, die schlecht Deutsch sprechen – auf der Straße, frequentierten Plätzen und sogar in Kaffeehäusern wurden mögliche Kreditnehmer angesprochen. Dabei wurde den Menschen teils sogar blanke Kredit-Formulare zum Unterschreiben gegeben. Möglich war die Manipulation einerseits durch falsche Angaben wie gefälschte Gehatszettlel, und andererseits durch die mutmaßlich korrupten Handlungen der Bankmitarbeiter, die eben Insider-Wissen hatten. Das Ganze ging offenbar über die vergangenen fünf Jahre, heißt es auf Nachfrage.
Bankmitarbeiter kassierten Bestechungsgeld
Die beiden Salzburger Bankmitarbeiter sollen mit den manipulierten Kreditanträgen bei einem nicht namentlich genannten deutschen Kreditinstitut die Auszahlung der Kleinkredite bis zu 50.000 Euro veranlasst, und dabei Bestechungszahlungen kassiert haben. Einer der fünf Beschuldigten befindet sich in Untersuchungshaft.
Die Korruptionsjäger berichteten auch über den Ermittlungsumfang: 17 Kreditvermittler und mehr als 1000 Kredite (mit Wert über fünf Millionen Euro) seien im Zuge der Ermittlungen nach Anzeige einer betroffenen Bank überprüft worden. Nur ein Teil landete auch letztlich in der Anklageschrift. Zudem gibt die Anklagebehörde einen Präventions-Tipp: „Nichts unterschreiben, was man selbst nicht versteht!“
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.