Aus gegebenem Anlass werfen wir zu Allerheiligen einen kurzen Blick auf unsere Endlichkeit und rücken einige Kärntner Künstler ins Blickfeld, die in ihren Werken mit dem Tod getanzt haben - manchmal heiter und versöhnlich, manchmal traumschwer und verrätselt, manchmal ohnmächtig und unversöhnlich.
Ob wir ihn nun in unser Leben einbetten oder daraus verbannen: Der Tod ist allgegenwärtig! Seit des Menschen Geist erwacht ist an den alten Feuern der Zivilisation, seit wir unseres schmalen, brüchigen Seins gewahr sind, suchen wir nach Antworten und einem (Aus)Weg, der nicht in die Finsternis der Auslöschung mündet, sondern in das Licht der Auferstehung führt. Was Glaube und Religion verheißen, wurde heute an den Gräbern zelebriert.
Mit, aber auch ganz ohne christlichen Anstoß sind Tod und Sterben existenzielle Themen, die sich durch die Kunstgeschichte ziehen. „Memento mori – Sei dir der Sterblichkeit bewusst“.
Als Kiki Kogelnik 1996 im Jauntaler Karner von Stein ein Jahr vor ihrem Ableben mit einem lächelnden Tod getanzt hat, war sie bereits schwer krank und von ihm gezeichnet. „Es hat mich immer fasziniert, dass in den meisten Totentänzen des Mittelalters der Tod als heitere, musizierende und jubilierende Gestalt dargestellt wird. Dieser Karner soll kein Ort des Grauens sein, sondern der Kontemplation und Meditation“, kommentiert sie ihr letztes Werk.
Auch Werner Berg, der Jahrhundertmaler vom Rutarhof, hat dem Sensenmann für sein „Totentanzspiel“ ein Grinsen in die Züge geschnitten. In seiner Eindringlichkeit fährt es durch Mark und Bein und verweist auf jene unversöhnliche Unausweichlichkeit, die aus Karl Schüßlers kahlen Schädeln gähnt.
Doch ob der Tod nun, wie so oft bei Caroline, Schlafes Bruder ist, der das Leben träumt, oder weit ins Existenzielle greift, wo sich Valentin Omans Menschenbild aus dem großen Geheimnis von Werden und Vergehen erhebt. Solange wir denken, wird ER an unserer Seite gehen und flüstern: „Memento mori – Sei dir der Sterblichkeit bewusst“.
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