Mehr Umsatz, aber

AMAG erlitt Gewinneinbruch: minus 37,7 Prozent

Oberösterreich
30.10.2025 09:29

Die AMAG Austria Metall AG hat heuer in den ersten neun Monaten bei leicht erhöhten Umsätzen einen Gewinneinbruch erlitten. Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich im Jahresabstand „in einem verhaltenen und handelspolitisch gehemmten Wirtschaftsumfeld“ von 54,3 auf 33,8 Mio. Euro (minus 37,7 Prozent).

 „Die vielseitigen Stabilisierungsmaßnahmen, die wir in den letzten Monaten verstärkt gesetzt haben, tragen bereits Früchte“, versichert AMAG-Vorstandschef Helmut Kaufmann. Durch Produktivitätssteigerungen am Standort Ranshofen, ein konsequentes Liquiditätsmanagement und klaren Fokus auf Kosteneffizienz hätten „die zunehmend negativen Markteinflüsse im dritten Quartal“ weitestgehend kompensiert werden können.

Operatives Ergebnis deutlich schwächer
In den ersten drei Quartalen 2025 verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut ein Drittel von 80,7 auf 53,2 Mio. Euro (minus 34,1 Prozent). Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 22,6 Prozent auf 114,2 Mio. Euro. Im dritten Quartal habe das EBITDA „trotz zunehmender Belastung durch US-Zölle und gestiegene Preissensibilität“ auf dem Niveau des zweiten Quartals 2025 gehalten werden können.

Bisher attraktiver Aluminiumpreis
Das Segment Metall habe heuer bisher von einem attraktiven Aluminiumpreis profitiert und somit die durch die US-Zölle bedingt geringeren Prämienerlöse zum Teil kompensieren können. Im Segment Gießen habe sich das anhaltend schwache Marktumfeld in der Automobilindustrie erwartungsgemäß auch auf das Ergebnis ausgewirkt. Unter anderem dämpfe die im Vorjahresvergleich gesteigerte Produktivität den Einfluss ab. Auch das Segment Walzen zeige sich vom anhaltend schwachen Konjunkturumfeld und den US-Zöllen beeinflusst.

320.800 Tonnen Gesamtabsatz
Der Umsatzanstieg sei „insbesondere einem um 6,7 Prozent höheren Aluminiumpreis“ in Dollar zu verdanken. Der Gesamtabsatz der AMAG-Gruppe lag mit 320.800 Tonnen um 0,8 Prozent unter jenem des Vergleichszeitraums im Vorjahr (323.300 Tonnen). Im dritten Quartal ging der Absatz allerdings mit einem Minus von 8 Prozent auf 100.400 Tonnen wesentlich massiver zurück.

Beschäftigtenstand gesunken
Der Personalstand verringerte sich zwischen Jänner und September um 1,6 Prozent auf 2.199 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente inklusive Leihpersonal, aber ohne Lehrlinge und Ferialpraktikanten).

„Herausfordernd und uneinheitlich“
Der Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr wurde bestätigt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden sich im vierten Quartal nicht wesentlich verändern – das globale Umfeld bleibe „herausfordernd und uneinheitlich“. Damit blieben die Herausforderungen für die operativen AMAG-Segmente bestehen. Im Segment Metall sei trotz des Wegfalls der US-Zollbefreiung für Kanada „weiterhin mit einer guten Ergebnisentwicklung“ zu rechnen.

„Sind zukunftsfit aufgestellt“
Das Management erwartet im Gesamtjahr ein EBITDA „am oberen Ende der aktuell vorliegenden Ergebnisbandbreite“ von 110 bis 130 Mio. Euro. Allerdings könnten insbesondere Bewertungseffekte, deren Eintrittswahrscheinlichkeit nur bedingt prognostiziert werden könne, das Ergebnis erfahrungsgemäß stark beeinflussen. „Trotz der aktuell verhaltenen Stimmungslage sind wir überzeugt, dass die AMAG zukunftsfit aufgestellt ist und vom nächsten Wirtschaftsaufschwung, der bestimmt kommen wird, profitiert“, so Kaufmann.

Porträt von Krone Oberösterreich
Krone Oberösterreich
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