In einer Zeit, als Helfen verboten war, rettete György Gedeon Rohonczy mehr als 100 Roma und Romnja vor dem sicheren Tod in den Lagern der Nazis. Nun erhält er ein Denkmal.
Als allerorts Angst, Gehorsamkeit und tödlicher Hass regierte, entschied sich Baron György Gedeon Rohonczy für die Menschlichkeit. Jetzt, 50 Jahre nach seinem Tod, wird ihm ein Ehrenmal gesetzt. Am 2. November wird in Oberpullendorf das erste Denkmal Europas in Würdigung eines Retters von Roma und Romnja feierlich enthüllt.
Vielen zur Flucht verholfen
Rohonczy stammte aus einer ungarischen Adelsfamilie und kam 1884 in Rumänien auf die Welt. Während des Zweiten Weltkrieges führte er im Mittelburgenland eine Landwirtschaft. Diese wurde von den Nationalsozialisten als „kriegswichtig“ empfunden und er nutzte den Status zum Wohl anderer. Er ließ sich Frauen, Männer und Kinder aus dem NS-Anhalte- und Sammellager Lackenbach zuteilen, offiziell als Arbeitskräfte für seine Landwirtschaft. Doch die Wahrheit sah ganz anders aus. Er versteckte und versorgte sie, er verschaffte ihnen Schutz und verhalf vielen zur Flucht.
Während Namen wie Oskar Schindler in Büchern und Filmen weiterleben, blieb der „Schindler des Burgenlandes“ im Schatten. Keine Tafel und auch keine Straße trug seinen Namen. Er handelte ohne Lohn, ohne Dank der Öffentlichkeit, alleine aus Überzeugung für das Wohl der Menschen in Not. Dadurch kommt erneut zum Vorschein, dass für Baron György Gedeon Menschlichkeit keine Frage der Herkunft war, sondern der Ehre.
Gedenken an eine dunkle Zeit der Geschichte
Das neue Denkmal wird seinen Platz vor der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf finden. Es soll nicht nur an ihn erinnern, sondern auch an die Hunderttausenden Roma und Romnja, die an den Auswirkungen im Holocaust gelitten haben. Die Roma Volkshochschule Burgenland, sowie die Stadtgemeinde Oberpullendorf und der Mittelburgenländische Ungarische Kulturverein nahmen dieses Projekt gemeinsam in die Hand.
Was nun bleibt, ist eine Botschaft, die aktueller nicht sein könnte. Zivilcourage zeigt sich nicht in Worten, sondern im Handeln, so wie bei Baron György Gedeon Rohonczy.

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