Der Amerikaner James Larkin White (Albrecht Schuch) wird in der Schweiz irrtümlich für den verschwundenen Künstler Anatol Stiller (Sven Schelker) gehalten. Als dessen Frau Julika (Paula Beer) ihn überprüfen soll, entsteht eine unerwartete Nähe – und ein gefährliches Spiel um Identität und Wahrheit. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zur brillanten Adaption des Max-Frisch-Romans „Stiller“.
Stoisch bleibt er dabei: „Ich bin nicht Stiller.“ So der Einstieg in Max Frischs Roman „Stiller“ aus dem Jahr 1954, der die fesselnd befremdliche Geschichte eines Mannes erzählt, der verhaftet und weggesperrt wird, weil man in ihm den verschollenen Bildhauer Anatol Stiller wiederzuerkennen glaubt. Was Stillers Ehefrau und dessen bester Freund, zur Identifizierung eilig herangezogen, auch noch bestätigen. Doch wie, verdammt, beweisen, dass man jemand nicht ist?
Er heiße James Larkin White, insistiert der literarische Protagonist, und Albrecht Schuch verleiht ihm in kraftvoller Weise Kontur. Stark auch Paula Beer als Julika, Stillers Gattin, die der so angesprochene nicht kennen will.
Da wäre noch Max Simonischek, der als Staatsanwalt glänzt, und mit dessen Frau der ominöse Stiller ein Verhältnis gehabt haben sollRegisseur Stefan Haupt jongliert mit nicht stringenten Rückblicken, treibt das der Romanvorlage entsprechende verwirrende Spiel der Identitäten auf die Spitze und wandelt die sich verdichtende Unklarheit hinsichtlich der Person des Inhaftierten zu einer brillanten Charakterstudie. Bei Max Frisch mal wieder hineinlesen – und ab ins Kino!
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