St. Wolfgang in Grades

Brände und Besuche vom Teufel und vom Papst

Kärnten
23.10.2025 21:02

Als Wehrkirche berühmt, ob des unverschließbaren Loches, das der Leibhaftige hinterließ, besorgniserregend und wegen des Wolfgangifestes einen Besuch wert: St. Wofgang bei Grades im Metnitztal.

Als eine der sehenswertesten spätgotischen Kirchen in ganz Österreich gilt St. Wolfgang mit seiner bis zu neun Meter hohen Wehranlage.

977 soll der später heiliggesprochene Wolfgang in Grades gewesen sein, weshalb Bischof Johannes Schallermann ab 1453 die Kirche erbauen ließ. Kaiser Friedrich III. bemühte sich persönlich um eine Wolfgangreliquie für Grades: Ein Stück des Unterarmknochens wird heute noch beim Patroziniumsfest rund um den 31. Oktober verehrt.

St. Wolfgang nach dem Brand im Juli 1949.
St. Wolfgang heute: Wieder aufgebaut und mit großer Geschichte.

Gleich nach der Fertigstellung der erste Brand!
Als die Kirche 1474 fertiggestellt war, brannte sie! Bis 1512 wurde sie erneut aufgebaut – samt imposanter Wehranlage und eisengepanzertem Haupttor. An den Brand vom 24. Juli 1949 erinnern sich noch einige Metnitztaler: Während der Sonntagsmesse schlugen Flammen aus dem Dach, Rauch drang ins Kircheninnere ein. In panischer Angst stürmten die Leute aus dem Gotteshaus. Mehrere Feuerwehren, sogar aus Klagenfurt, standen im schwierigen Einsatz. Die Ermittlungen ergaben später, ein Mann habe beim Auftrag, im Turm nachzusehen, ob Kinder oben seien, geraucht. Die Glut dürfte den Brand verursacht haben. Wieder wurde die Kirche aufgebaut. Im Jahr 2000 besuchte Kardinal Joseph Ratzinger – der spätere Papst Benedikt – das Gotteshaus.

Wolfgangifest in Grades

Gefeiert wird am Samstag, 25. Oktober, in und um die Wehrkirche St. Wolfgang: 9 Uhr: Begrüßung; 9.20 Uhr: Hochamt, zelebriert von Pfarrer Ante Duvnjak und Gerhard Hoertin von der Diözese Graz, Reliquienverehrung, musikalisch gestaltet von der Sängerrunde Kraßnitz.

Um 11 Uhr: Bieranstich am Marktplatz, Frühschoppen-Konzert der Schützenkapelle Metnitz, ab 12 Uhr Kinderschminken, „Magic Chrisss“, Krämermarkt, Kutschenfahrten...

Der Teufel und das unverschließbare Loch
Eine Legende erzählt, der Leibhaftige hätte dem Baumeister versprochen, den Fertigstellungstermin einzuhalten, wenn er das erste Wesen, das die Kirche betritt, bekommt. Also band man ein Schaf ans Tor; das Blöken lockte einen Wolf an, der seine Beute in die Kirche zog. Zornig fuhr der Teufel oberhalb der Orgelempore ins Freie – das Loch konnte bis heute nicht verschlossen werden...

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