Der Knalleffekt blieb aus. Die Ortsstelle Obergurgl der Bergrettung Tirol hat am Montagabend abgestimmt, nicht aus der Bergrettung Tirol auszutreten – stellt für den Verbleib aber Bedingungen.
Nach gravierenden Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit dem Lawineneinsatz im März 2025 am Schalfkogel hatte Ortsstellenleiter Gabriel Falkner das Handtuch geworden. Der 40-Jährige trat sogar komplett aus der Bergrettung aus. Die Wogen stiegen noch höher, die Gurgler gründeten einen eigenen Verein, mit dem sie künftig Leben retten wollten.
Verlorener Sohn kehrt zurück
Nicht weniger als die Abstimmung über die Auflösung der Ortsstelle stand am Montagabend auf dem Programm einer Sitzung der Ortsstelle. Die 25 Obergurgler Bergretter entschieden sich freilich für den Verbleib bei der Tiroler Bergrettung. Und Falkner kehrt zurück – als stellvertretender Leiter. Zum Leiter wurde Michael Scheiber gewählt.
Gespräche mit Landesleitung
„Es war immer unser Bestreben, dass die Ortsstelle erhalten bleibt“, freut sich Ekkehard Wimmer, Landesleiter der Bergrettung Tirol. Den Verbleib haben die Gurgler allerdings an Bedingungen geknüpft. „Es geht um die Ausbildung und um Statuten“, schildert Michael Scheiber. In nächster Zeit würden jedenfalls Gespräche mit der Landesleitung stattfinden. Die Auflösung ist noch nicht vom Tisch.
Inneralpine Ortsstellen haben andere Voraussetzungen. Wir werden schauen, wie wir ihnen entgegenkommen können.
Ekkehard Wimmer, Landesleiter Bergrettung Tirol
Bild: Birbaumer Christof
Eingang auf Forderungen?
„Die Obergurgler möchten andere Ausbildungsrichtlinien“, weiß Landesleiter Wimmer, „inneralpine Ortsstellen haben andere Voraussetzungen. Wir werden schauen, wie wir ihnen entgegenkommen können.“
„Baustelle“ Osttirol
Die „Baustelle“ Osttirol möchte die Landesleitung ebenfalls bearbeiten. Wimmer: „Es wird demnächst ein Treffen mit den Ortsstellen stattfinden.“ Dabei will man auch einen Bezirksleiter quasi auf die Beine stellen. Denn Herbert Zambra legte kürzlich wegen Unstimmigkeiten mit der Landesleitung seine Funktion zurück.
Chance auf Rückkehr?
Mit den Zillertaler Ortsstellen will die Landesleitung ebenfalls sprechen. Inhalt soll unter anderem der Ausschluss eines hochverdienten Bergretters sein. Ob eine Chance auf Rückkehr besteht? Wimmer kryptisch: „Die Gespräche sind ergebnisoffen.“
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