Nach bangen Monaten und viel Arbeit ist es endlich geschafft: Der einzigartige steirische Katzen-Gnadenhof „Paradies für Handicats“ kann neu durchstarten! Die „Krone“ hat die besonderen Samtpfoten besucht.
Kaum einen Fuß ins neue Heim des Tierschutzvereins „Paradies für Handicats“ gesetzt, kommen die entzückenden Samtpfoten maunzend auf einen zugestürmt und fordern Streicheleinheiten ein. Rund 50 querschnittgelähmte und/oder inkontinente Katzen („Handicats“ – von Handicap) werden von der Steirerin Bettina Bernadowitsch und ihrem Team rund um die Uhr liebevoll betreut.
Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wären die lebensfrohen und verschmusten Tiere dem Tode geweiht. Wegen ihrer Pflegebedürftigkeit sind sie kaum zu vermitteln und würden auch in herkömmlichen Heimen nicht unterkommen.
Alles noch einmal von vorne ...
Dabei drohte dem Lebenswerk der einstigen Hotelmanagerin schon das Aus: Wie die „Krone“ im Sommer 2024 erstmals berichtete, musste der Gnadenhof wegen einer Änderung in der Flächenwidmung – und der Missgunst eines Nachbarn – vom alten Standort in Söding-St. Johann weichen. Doch Aufgeben war für die Tierschützerin keine Option: Sie hat eine neue Liegenschaft in der Nachbargemeinde Mooskirchen gefunden und aufwendig zu einem neuen Paradies für ihre Schützlinge umgebaut – komplett durch Spenden finanziert, viele davon auch von den „Krone“-Lesern.
„Die Katzen haben sich schon gut eingelebt. Sie lieben es, im großen Außengehege herumzulaufen“, erzählt die „Katzenmama“. Nach zehn Jahren Erfahrung im alten Heim wurde der neue Gnadenhof perfekt auf die Bedürfnisse der „Handicats“ abgestimmt: „Durchgängige Fußbodenheizung, keine Stiegen und bodennahe Fenster zum Rausschauen“, nennt Bernadowitsch einige Vorzüge. Über kleine Tunnel kommen die Samtpfoten jederzeit ins rund 600 Quadratmeter große Außengehege.
Viele Tränen wurden vergossen
Doch der Weg zum neuen Katzenparadies war steinig. Neben dem enormen behördlichen Aufwand – Baubewilligungen, Bewilligungen nach dem Tierschutzgesetz etc. – und der Baustelle an sich galt es natürlich auch, den laufenden Betrieb am alten Standort aufrechtzuerhalten. „Und dann war da die permanente Angst: Wie lange können wir noch im alten Haus bleiben und geht sich das alles aus?“, blickt Bernadowitsch zurück. „Ich bin nicht nur einmal in Tränen ausgebrochen. Oft denke ich mir schon, du hast einen Schuss, dass du dir das alles antust“, lacht die Tierschützerin.
Ich könnte ohne meine Katzen einfach nicht sein. Nur ein Blick in ihre Augen und ich weiß, wofür ich das alles mache.
Gnadenhof-Gründerin Bettina Bernadowitsch
Gezweifelt habe sie trotz aller Strapazen und finanziellen Belastungen keine Sekunde an ihrem Herzensprojekt. „Ich könnte ohne meine Katzen einfach nicht sein. Nur ein Blick in ihre Augen und ich weiß, wofür ich das alles mache.“
Blasen ausmassieren und putzen, putzen, putzen
Die rund 50 „Handicats“ – viele davon haben grausame Misshandlungen oder Unfälle hinter sich – wollen nicht nur gefüttert und mit Streicheleinheiten versorgt werden. Den meisten von ihnen muss mehrmals täglich die Blase ausmassiert werden. Und es gilt auch, ständig andere „Hinterlassenschaften“ der inkontinenten Vierbeiner zu beseitigen und die Räume zu putzen. Vier große Waschmaschinen sind quasi im Dauereinsatz.
Auch wenn die Tiere nun endlich wieder eine sichere Bleibe haben, bleibt zum Durchschnaufen kaum Zeit. Der laufende Betrieb verschlingt viel Geld; die Kosten, etwa für Futter und Energie, sind gestiegen. Außerdem ist das Außengehege noch „nackt“ – es fehlen noch Spielgeräte und Rückzugsmöglichkeiten für die Katzen. Und angesichts der allgemeinen Teuerung sind Spenden generell rückläufig.
Daher freuen sich Bettina Bernadowitsch und ihre Schützlinge über jeden Cent an Unterstützung (Spendenmöglichkeiten siehe Infobox oben). Denn nur so kann dieser einzigartige Tierschutzverein weiter Katzen mit besonderen Bedürfnissen ein glückliches Leben ermöglichen.
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