Fest zu Saisonende

Dampfross mit wechselvoller Geschichte macht Pause

Tirol
21.10.2025 15:00

Die Achenseebahn ist die älteste ausschließlich mit Dampf betriebene Zahnradbahn Europas. Dieser besondere Kulturschatz darf ab nächster Woche wieder seine wohlverdiente Winterruhe genießen. Davor wird noch gefeiert und wir blicken zurück auf Schmankerl aus der Geschichte. 

Kaiser Franz Josef I. höchstpersönlich erteilte 1888 die Konzession zum Bau und Betrieb einer schmalspurigen „Lokomotiv-Eisenbahn mit gemischtem Adhäsion- und Zahnschienen-Betriebe“. Anfangs gab es noch Projekte zur Verlängerung der Strecke, um eine direkte Verbindung zur Tegernseebahn herzustellen. Die Trasse sollte alternativ am Ostufer des Achensees verlaufen.

Doch aus dem Vorhaben wurde nichts – die Bayern hatten kein Interesse. Also wurde die Achenseebahn im Juni 1889 als Verbindung zwischen Jenbach und dem „Tiroler Meer“ eröffnet. Wer hätte damals gedacht, dass dieses Verkehrsmittel bis heute durchhält. 

Das Heizhaus in Jenbach anno 1905.
Das Heizhaus in Jenbach anno 1905.(Bild: Sammlung Verkehrsarchiv Tirol)

Nach schwierigen Zeiten jetzt wieder auf Kurs
Die Zeiten waren nicht immer einfach. Im Jahr 2020 stand sogar das endgültige Aus des Eisenbahnschmuckstücks im Raum. Im Jahr 2021 haben das Land Tirol, die Marktgemeinde Jenbach, die Gemeinden Eben am Achensee und Achenkirch sowie die Zillertaler Verkehrsbetriebe die Dampfzahnradbahn übernommen und wieder auf Schiene gebracht.

Heute erfreut sich die teilweise unter Denkmalschutz befindliche Anlage wieder wachsender Beliebtheit.

Der alte Bahnhof Seespitz im Jahr 1905.
Der alte Bahnhof Seespitz im Jahr 1905.(Bild: Sammlung Verkehrsarchiv Tirol)

400 Meter zwischen Bahnhof und Anlegestelle
Für Nostalgiker ist die Fahrt mit der Bummelbahn ein Erlebnis. Heute kann bequem beim Seespitz direkt bei der Schiffsanlegestelle ausgestiegen werden. Das war nicht immer so. In den Anfängen endete die Bahnlinie 400 Meter vor der Anlegestelle. Warum das so war? Der Umstand war den geschäftstüchtigen Ordensmännern von Stift Fiecht zu verdanken. 

Das Kloster Fiecht, als Besitzer des Achensees und Betreiber der Dampfschifffahrt, hatte das Eisenbahnprojekt befürwortet. Aber den Bahnhof wollte man nicht direkt bei der Anlegestelle haben, weil man sich ein zusätzliches Geschäft durch die Beförderung von Gepäck und Passagieren zwischen Bahnhof und Schiffsanlegestelle erhoffte. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Bahnlinie eigenmächtig verlängert und 1926 dieses Teilstück legalisiert. 

Ein „Duell“ Bus und Bahn im Bahnhof Seespitz um 1960.
Ein „Duell“ Bus und Bahn im Bahnhof Seespitz um 1960.(Bild: David Mitchell)

Fest zum Saisonabschluss
Die heurige Saison der Achenseebahn endet am Samstag (25.10.). In guter Tradition wird zum Remise-Fest am Bahnhof in Jenbach eingeladen (ab 16 Uhr). An dem Tag verkehrt die Bahn mit verstärktem Zugangebot. Im Einsatz steht auch der beliebte Panoramazug. Auf Normaltarife gibt es am letzten Betriebstag eine Ermäßigung von 50 Prozent. Alle Informationen zu Programm und Fahrplan am letzten Betriebstag unter: achenseebahn.at

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