Gabriel Spettel ist Österreichs erfolgreichster Agrar-Influencer. Im Gespräch mit der „Krone“ erklärt der junge Landwirt aus Niederösterreich, warum er dem Sender ATV bereits zweimal für das Format „Bauer sucht Frau“ abgesagt hat und warum das Influencer-Dasein für ihn auch in Zukunft reiner Nebenerwerb bleiben wird.
Zweimal hat der Sender ATV bei Gabriel Spettel angefragt, ob er dazu bereit wäre, bei der beliebten Kuppel-Show „Bauer sucht Frau“ mitzumachen. Beide Male lehnte Spettel aber dankend ab. „Dafür bin ich zu schüchtern“, meint er gegenüber der „Krone“. Weitaus weniger scheu zeigt sich der 23-jährige Niederösterreicher auf seinen Social-Media-Kanälen: Mit 105.000 Followern auf Instagram und rund einer Million Likes auf TikTok ist er der größte Influencer im Agrarbereich in Österreich. Das ist für den Landwirt dennoch reiner Nebenerwerb: „Reich wird man als Influencer in so einer Nische in einem so kleinen Markt, wie dem deutschsprachigen, nicht. Wer das behauptet, sagt einfach nicht die Wahrheit.“
Spettel: „Das ist einfach nicht wahr!“
Im Zuge dessen plädiert Spettel ganz generell für mehr Ehrlichkeit in der Branche: „Wenn ich mir manche Kollegen ansehe, die dann prahlen, wie viel sie nicht verdienen, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Das ist einfach nicht wahr und gaukelt anderen jungen Leuten etwas vor, das einfach nicht stimmt“.
Dass man so unmittelbar mit seinen eigenen Händen etwas schaffen kann, fasziniert mich immer wieder. Im Frühjahr den Boden sorgfältig vorbereiten, dann ansäen, den Sommer über pflegen und im Herbst den Erfolg ernten – oder manchmal eben auch nicht.
Spettel über seine echte Arbeit
Kooperationen gehe er selbst etwa auch nur dann ein, wenn er wirklich voll hinter dem jeweiligen Produkt stehe. „Was bringt es mir und meinen Followern, wenn ich Werbung für eine drittklassige Bohrmaschine mache, die ich selbst nie verwenden würde? Gar nichts. Außer ein paar Euro mehr auf meinem Konto und das ist es mir nicht wert, dafür meine Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen“, erklärt der Jungbauer.
Zur Zukunft der Landwirtschaft meint er: „Die Automatisierung und Digitalisierung macht es auf der einen Seite natürlich einfacher, weil viel körperliche Arbeit weggefallen ist und weil viel präziser und mehr datenbasiert gearbeitet werden kann“. Fest steht für ihn aber auch: Als moderner Landwirt müsse man mindestens genauso viel von Betriebswirtschaft, Marketing und den neuesten Technologien verstehen, wie von den eigentlichen Produkten. Und für ihn geht trotz des großen Erfolgs im Netz weiter die „echte Arbeit“ vor.
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