13. Februar 2014

Die australische Kuh kommt ratzfatz weg

Sumo-Ringer. Mitten im Kaukasus. Selten. Die Gesichter sind auch nicht japanisch, nicht einmal asiatisch. Nur die Körper erinnern an die massigen Ringer aus dem Land der aufgehenden Sonne. Oder schwanger. Ungefähr im 18 Monat. Obwohl als Mann na ja...

Das Sofa, in das sich die beiden Fleischberge wuchten, stöhnt hörbar auf. Russen - sieht man am Anorak. Nix Sumo, nix schwanger. Einfach zwei Russen, die Medizinbälle verschluckt haben.

Die beiden Kaukasus-Elefanten sind müde. Sie legen ihre Köpfe zurück und schließen die Augen. Bis sie der Kellner aus ihren Tagträumen reißt.

Schon seltsam: Essen finden - das wurde von Österreichern als eines der großen Probleme im olympischen Tal von Krasnaja Poljana genannt. So ein Problem hätten die beiden Alltagsgiganten gerne. Denen läuft das Futter ja offensichtlich quer durchs riesige Russland nach.

Aber an Essen zu kommen ist für niemanden in diesem Restaurant ein Problem. Dazu schwirrt zu viel Personal herum. Pro Tisch eine Kellnerin. Und dazu noch die kleine Armee, die in der offenen Schauküche werkelt & brutzelt.

Die Sumos bekommen ihre Getränke. Auch seltsam, die Mischung: ein Krug mit Multivitaminsaft, ein Kübel mit Eiswürfel, zwei Weißbier und eine Flasche Wodka.

Dazu naschen die beiden Pickles, eingelegtes Gemüse. Wahrscheinlich Diät. Als würde man zwei Dinosaurier mit Erdnüssen füttern.

Immer wieder die Wodka-Flasche
Aber die zwei sind zufrieden. Immer wieder kreist die Wodkaflasche. Immerhin schwappt das die Müdigkeit weg, das Gespräch kommt in Gang. Der eine trägt drunter ein T-Shirt "Vancouver 2010" - richtige Olympia-Profis.

Als der Kellner die Hauptspeise aufträgt, ist das Thema Diät vom Tisch. Fleisch. Viel Fleisch. 400 Gramm. Jeweils. Die Kuh (aus Australien!) wird verschlungen. Mit Putz und Stängel. Dann wird nachgespült. Mit Wodka - logisch.

Die Rechnung? Ähnlich hoch wie der Personalstand. Oder ähnlich fett wie... Unbeeindruckt wird die Kreditkarte gezückt. Die goldene, versteht sich.