Transparenz gefordert

Vorarlberg Milch: Grüne orten Etikettenschwindel

Vorarlberg
14.10.2025 17:23

Die Übernahme der Vorarlberg Milch durch die niederösterreichische NÖM bringt für Konsumenten einige Unklarheiten mit sich. Nicht immer sei im Produkt das drin, was die Verpackung vermuten ließe, kritisieren die Ländle-Grünen.

Im Sommer hat die NÖM die weit kleinere Vorarlberg Milch geschluckt – es war keine feindliche Übernahme, ganz im Gegenteil: Ohne den niederösterreichischen Milchriesen wären auf die Ländle-Genossenschaft wirtschaftlich sehr herausfordernde Zeiten zugekommen. Allerdings bringt die Übernahme einige Veränderungen mit sich: So soll die Produktpalette verkleinert werden, zudem will man künftig mehr auf die Exportmärkte schielen. Eine Veränderung stößt den Vorarlberger Grünen ganz besonders sauer auf: Es gibt bereits erste Produkte, die unter der Marke Vorarlberg Milch verkauft werden, aber weder in Vorarlberg hergestellt wurden noch aus heimischer Milch bestehen.

Gantner fühlt sich nicht zuständig
Die Grünen orten einen Etikettenschwindel erster Güte und haben daher eine Anfrage an Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner eingebracht. Dessen Antwort fiel nicht sonderlich üppig aus, u. a. verwies er darauf, der falsche Adressat zu sein, da es um ein Unternehmen gehe, „an dem das Land Vorarlberg weder beteiligt ist noch einen Einfluss auf Entscheidungen hat“. Christine Bösch-Vetter, Konsumentenschutzsprecherin der Grünen, ist damit nicht zufrieden: „Wo Vorarlberg Milch draufsteht, muss Milch aus Vorarlberg drinnen sein.“ Daher solle sich Gantner aktiv dafür einsetzen, dass bei allen Produkten der Marke Vorarlberg Milch volle Transparenz über Herkunft und Produktion herrsche: „Wenn die Milch nicht aus Vorarlberg kommt, soll das Produkt auch ehrlicherweise in eine NÖM-Verpackung.“

Bösch-Vetter befürchtet ansonsten einen Vertrauensverlust in die Marke Vorarlberg Milch – mit weitreichenden Folgen: „Wenn die Menschen nicht mehr sicher sein können, dass Regionalität auch wirklich drin ist, wo sie draufsteht, trifft das die gesamte Landwirtschaft.“

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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