Widerstand gegen Pläne

Im Schnellbus-Streit platzt Betrieben der Kragen

Oberösterreich
14.10.2025 09:00

Im Streit um die geplanten Schnellbuslinien 13 und 14 im Linzer Süden spitzt sich die Lage weiter zu. Während die SPÖ aus Budgetgründen auf die Bremse steigt, wächst der Widerstand. Nach der politischen Allianz aller anderen Parteien melden sich nun auch Betriebsräte großer Linzer Unternehmen zu Wort. 

Die Fronten im Linzer Schnellbus-Streit verhärten sich – und der Widerstand gegen die SPÖ wächst. Worum geht’s?

27 Millionen Euro würde die Realisierung der Linien 13 und 14 (19 Busse plus die nötige Infrastruktur) kosten. Angesicht der klammen Kassen und der laufenden Budgetverhandlungen ist das zu viel für SP-Stadtchef Dietmar Prammer und auch SP-Finanzstadtrat Thomas Gegenhuber, der zuletzt wissen ließ: „Bloße Umschichtungen im Budget reichen für ein Vorhaben dieser Dimension nicht aus.“

Parteien fordern Sondersitzung
Politisch ist die Lage klar: Alle anderen Parteien haben sich, wie berichtet, zu einer breiten Allianz formiert, die in der kommenden Gemeinderatssitzung am 23. Oktober den Bürgermeister auffordern wird, eine Sondersitzung einzuberufen, um die Finanzierung für die beiden Schnellbuslinien noch heuer zu fixieren. Denn nur bis Jahresende besteht die Möglichkeit, günstige E-Hybrid-Busse zu bestellen. Danach gäbe es nur noch reine E-Busse – und diese wären deutlich teurer in der Anschaffung.

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Die drohende Entscheidung, dass die seit sechs Jahren versprochenen Buslinien aus Budgetgründen nun nicht verwirklicht werden sollen, wäre grob fahrlässig. Wir brauchen diese Alternative zum Auto.

Thomas Eichlberger, Betriebsratsvorsitzender Schachermayer

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Der Öffi-Verkehr, wie er aktuell verläuft, ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Unser Unternehmen streift gerade einmal die Linie 25. Wir wünschen uns eine bessere Anbindung – die Nord-Süd-Achse gehört dringend gestärkt.

Monika Danilkow, Betriebsrätin Primetals

Auch Gegenwind von Unternehmen
Und der Druck wächst weiter. Denn nach dem Schulterschluss der Politik kommt nun auch Gegenwind durch namhafte Betriebsräte großer Linzer Unternehmen und Arbeitgeber. Einer der Ersten, der sich offen gegen die SP-Blockade stellt, ist Thomas Eichlberger, Betriebsratsvorsitzender des Traditionsunternehmens Schachermayer und selbst SP-Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde St. Gotthard im Mühlkreis. „Die Buslinien sind für den Wirtschaftsstandort Industriezeile sowie für Ebelsberg und Pichling unverzichtbar. Viele Kollegen brauchen derzeit fast eine Stunde in die Arbeit – das ist unzumutbar. Eine Absage wäre grob fahrlässig“, sagt Eichlberger.

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Für Pendler wären die Busse essenziell. Wir setzen bei uns bewusst auf nachhaltige Mobilität – vom Klimaticket bis zum Jobbike. Aber ohne eine vernünftige Öffi-Verbindung bleibt das Auto für viele leider die einzige Option.

Rainer Kagerer, Betriebsratsvorsitzender MIC

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Die Parkplatzsituation ist ohnehin angespannt. Nicht nur deshalb wäre die Umsetzung notwendig. Eine attraktivere Öffi-Anbindung würde aber vor allem auch für den Aspekt der Mitarbeitergewinnung immens wichtig sein.

Gertrude Wortner, Betriebsrätin Kepler Universitätsklinikum

Der Betriebsratschef kündigte an, dass sich die Arbeitnehmervertreter aus der Industriezeile, dem Chemiepark, dem Krankenhausviertel und dem Voest-Gelände nun zusammenschließen wollen, um gegen die Streichung zu protestieren. 

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