Am Montag musste sich am Landesgericht Feldkirch (Vorarlberg) ein 31-jähriger Grieche wegen schweren Betrugs verantworten, weil er mehrmals mit gefälschten Lohnzetteln versucht hatte, an eine Luxuskarre zu kommen.
„Warum wollten Sie unbedingt ein teures Auto haben?“, will Staatsanwalt Simon Mathis vom hoch verschuldeten Angeklagten wissen. Der antwortet ganz selbstverständlich: „Wir haben immer große Autos gefahren.“ Unverständnis beim Schöffensenat. Zumal der Gastronom 150.000 Euro Schulden an der Backe hat, seit zwei Jahren Lieferanten nicht mehr bezahlen kann und sein Imbissstand auch nicht das abwirft, was er sich erhofft hat.
Sogar Daten der Schwester verwendet
Weil also auf regulärem Wege kein Auto zu kriegen war, beschloss der Mann, mit gefälschten Lohnzetteln seinen Traum von einer Protzkarre zu verwirklichen. Wobei er teilweise sogar Daten seiner Schwester verwendete. In größeren Abständen versuchte er innerhalb eines halben Jahres bei mehreren Autohäusern in Vorarlberg sein Glück – in der Regel erfolglos. Doch in einem Fall klappte sein Vorhaben – und so durfte er kurz einen Tesla „sein Eigen“ nennen.
Bewährungs- und Geldstrafe
Wenngleich die Taten meist beim Versuch geblieben waren, ging die Staatsanwaltschaft von einem Schaden in Höhe von 312.000 Euro aus. Im Prozess räumt der Autonarr zwar ein, einen Blödsinn gemacht zu haben, beteuert allerdings, nicht in betrügerischer Absicht gehandelt zu haben. „Ich wollte einfach ein eigenes Auto haben, mit dem ich zur Arbeit und auch privat fahren kann.“ Worauf der Staatsanwaltschaft trocken festhält, dass der Beschuldigte zu dem Zeitpunkt nicht einmal im Besitz eines Führerscheins gewesen sei. Der Senat sah am Ende den Tatbestand des schweren Betruges erfüllt – 18 Monate Haft auf Bewährung und 1440 Euro Geldstrafe.
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