Mit 469 privaten Pkw pro 1000 Einwohnern hat Vorarlberg im Bundesländer-Vergleich außerhalb Wiens die drittniedrigste Anzahl an Autos. Das westlichste Bundesland liegt damit nur knapp hinter Salzburg und Tirol.
„Früher war eine hohe Anzahl an Pkw ein Zeichen von Wohlstand, heute ist es ein Zeichen von Mangel. Mangel an öffentlichem Verkehr, an Radwegen, an Nahversorgung und Arbeitsplätzen“, fasst VCÖ-Experte Michael Schwendinger ein Ergebnis einer aktuellen VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zusammen.
In Österreich gibt es bereits 17 Bezirke mit mehr als 700 Pkw pro 1000 Personen. Im Waldviertler Bezirk Waidhofen an der Thaya sind es mit 775 österreichweit die meisten. Im Vergleich dazu sind die Vorarlberger deutlich weniger ans Auto gekettet: In keinem der vier Bezirke gibt es – inklusive der betrieblich genutzten Fahrzeuge – mehr als 600 Pkw pro 1000 Einwohner. Den höchsten Wert weist mit 553 der Bezirk Feldkirch auf. Im Bezirk Dornbirn ist die Zahl der Pkw pro 1000 Personen mit 526 am niedrigsten. Dahinter folgt der Bezirk Bregenz mit 542 und der Bezirk Bludenz mit 551.
„Auch in den Regionen kann die Autoabhängigkeit reduziert und die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl erhöht werden“, stellt Michael Schwendinger fest. Eine zentrale Rolle spielt die Raumordnung. Statt Zersiedelung braucht es die Stärkung der Ortskerne, statt Supermärkte und Einkaufszentren auf der grünen Wiese sind Geschäfte vor allem dort zu errichten, wo sie von einem größeren Teil der Bevölkerung fußläufig erreichbar sind. „Die Stärkung der Ortskerne reduziert die Abhängigkeit vom Auto und belebt zusätzlich die Gemeinde. Wo mehr zu Fuß gegangen wird, gibt es mehr soziale Kontakte, was vor allem auch für ältere Menschen wichtig ist.“
Öffi-Nutzung bringt finanzielle Vorteile
Mehr Bahn- und Busverbindungen ermöglichen mehr Personen den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr, was wiederum die Kosten für die Haushalte deutlich senkt. Mit dem Klimaticket Vorarlberg kann um nur 382 Euro ein Jahr lang mit dem öffentlichen Verkehr im ganzen Bundesland gefahren werden. Legt man das amtliche Kilometergeld zugrunde, kommt man mit dem Auto mit 382 Euro nicht einmal 800 Kilometer weit, weniger als in einem Monat im Schnitt mit dem Auto gefahren wird.
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