Prozess in Feldkirch

Duo beleidigte Ausländer auf übelste Art und Weise

Vorarlberg
07.10.2025 17:34

Zwei in Vorarlberg wohnhafte Tiroler sind am Dienstag vom Schwurgericht in Feldkirch wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung schuldig gesprochen worden. 

Anberaumt war der Prozess bis zum späten Nachmittag, doch Richterin Silke Wurzinger kam schnell zum Punkt: Schon kurz nach 12 Uhr fällte sie das Urteil. Beide Angeklagten wurden rechtskräftig wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung schuldig gesprochen.

Im August hatten die beiden Männer, 26 und 44 Jahre alt, in den Bregenzer Seeanlagen im Vollrausch mehrfach einschlägige Parolen gerufen und den Hitlergruß gezeigt. Der Jüngere beschimpfte zudem Passanten mit dunkler Hautfarbe auf übelste Art und Weise, untermalt von Affengeschrei. Ein entsetzter Zeuge des Vorfalls erstattete Anzeige.

Auffällige Gesichtstattoos
Die Polizei hatte dann leichtes Spiel: Die auffälligen Gesichtstattoos des 26-Jährigen erleichterten wenig überraschend die Suche. Er wurde rasch festgenommen – und ebenso rasch wieder entlassen, weil er bei seiner Einvernahme schwieg. Der 44-Jährige hingegen fiel Monate später erneut auf. Am Bregenzer „Molo“ wehrte er sich im Suff gegen die Festnahme eines Kumpels, schrie dabei lauthals „Heil Hitler!“ und zeigte direkt vor der Überwachungskamera auch noch den entsprechenden Gruß dazu.

Mahnende Worte der Richterin
„Sie sind schon zweimal einschlägig vorbestraft und während der Probezeit erneut straffällig geworden“, erklärte die Richterin in strengem Tonfall. Das Urteil fiel entsprechend saftig aus: Trotz Geständnis setzte es zwei Jahre Haft – bei einem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren. Der jüngere Mitangeklagte kam glimpflicher davon: 3200 Euro Geldstrafe und vier Monate auf Bewährung. Die darf er sogar in Raten zahlen. Am Ende redet die Frau Rat dem 44-jährigen Alkoholiker, der in einem Monat seine Haft antreten muss, noch ins Gewissen: „Schauen Sie, dass Sie vom Alkohol loskommen.“ Worauf der Mann einsichtig nickt. Und so endet der Prozess am Dienstag kürzer als sein letzter Rausch.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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