17 Asylwerber im Haus

Wirtin soll ihr eigenes Gasthaus abgefackelt haben

Oberösterreich
01.10.2025 06:00

Eine 40-Jährige muss sich am Freitag wegen Brandstiftung vor dem Landesgericht Linz verantworten. In den Zimmern ihres Gasthauses waren 17 Asylwerber untergebracht. Die Anklage ist überzeugt, das Motiv der Wirtin zu kennen – die Frau selbst stritt im Vorfeld alle Vorwürfe ab.

Ein Großalarm riss in der Nacht auf den 10. September des Vorjahres 210 Feuerwehrleute im Unteren Mühlviertel in Oberösterreich aus den Federn. In Schönau stand ein ehemaliger Gasthof lichterloh in Flammen. Am Freitag landet der Fall nun am Landesgericht Linz.

Sechs Asylwerber ins Krankenhaus gebracht
Nicht nur, weil das Gebäude trotz der raschen Reaktion von 14 Feuerwehren vollständig ausbrannte und sechs der 17 dort wohnhaften Asylwerber mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht sowie für die anderen Ausweichquartiere organisiert werden mussten – am Ort des Geschehens erhärteten sich rasch die Hinweise, dass der Brand nicht von selbst ausgebrochen war.

14 Feuerwehren standen bei dem Großbrand im Einsatz.
14 Feuerwehren standen bei dem Großbrand im Einsatz.(Bild: TEAM FOTOKERSCHI.AT / SIMON BRANDSTÄTTER)

Indizien wiegen schwer
Ermittler der Brandpolizei stellten schließlich fest, dass angezündete Matratzen, Toilettenpapier und Müllreste in einer der Gaststuben das Inferno verursacht hatten. Untermauert wurde dies durch andere Ermittlungserkenntnisse: So habe die 40-jährige Alleineigentümerin schon in den Wochen vor dem Brand dort brennbare Materialien gelagert, undurchsichtige Küchenvorhänge besorgt, eine Tür so manipuliert, dass man sie nicht mehr schließen konnte, und sogar Rauchmelder demontiert, wie Walter Eichinger, Sprecher des Landesgerichts Linz, berichtet.

Die beschuldigte Wirtin bestreitet, den Brand gelegt zu haben, gibt aber zu, am Ort des Geschehens gewesen zu sein. 

Gebäude war mit 5,9 Millionen Euro versichert
Die Anklage ist überzeugt, das Motiv zu kennen: Geldprobleme. So habe die Wirtin etwa für Ausbauten einen beträchtlichen Kredit aufgenommen und Gästezimmer vermietet – ein Geschäft, das mit der Pandemie im Jahr 2020 schlagartig einbrach. 2023 habe sie sich entschlossen, Asylwerber in den Räumen aufzunehmen. Weil das nicht genügend Kapital gebracht habe, soll die Frau den Brand gelegt haben – das Gebäude war mit 5,9 Millionen Euro versichert. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr ein bis zehn Jahre Haft.

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