„Du zugeunierin“

Deutschlehrer hetzt in Posting gegen Journalistin

Gericht
24.09.2025 07:00

Unter einem Beitrag einer jungen Frau setzte der Angeklagte Hasstiraden ab – im Prozess im Wiener Landesgericht redet er sich in einen wirren Strudel.

Die Beschimpfung einer freien Journalistin unter deren Insta-Beitrag zur FPÖ nach den Wahlen ist haarsträubend: „Du dumme zugeunierin verpiss dich. Vergewaltigungen und Morde werden von Linken vertuscht! Vergewaltiger werden freigesprochen. Kriminelle Akte von Flüchtlingen werden gerichtlich freigesprochen. Du Ungebildete dürftest deine Meinung gar nicht äußern!!!“ – so ein wörtlicher Auszug aus dem Hassposting, das den 27-Jährigen in Wien wegen Beleidigung und Verhetzung vor den Strafrichter brachte. Unfassbar: Der Mann ist Deutschlehrer, absolvierte eine Ausbildung als Sprachtrainer für Flüchtlinge.

Der Angeklagte liest Antworten vom Handy ab
Im Prozess im Landl liest er vorbereitete Antworten von seinem Handy vor. Die ebenfalls sehr konfus sind. Von: „Mein Account ist gehackt worden“ bis „Ich kann das gar nicht geschrieben haben, weil so viele Rechtschreibfehler drin sind“, reicht die Bandbreite.

Richter Gerald Wagner kontert: „Haben Sie eine Ahnung, was Akademiker so alles posten – im Zorn oder im Rausch. Das ist kein Kriterium.“ Außerdem habe er das Wort „Zugeunierin“ gegoogelt und festgestellt, dass es vor 120, 130 Jahren manchmal so geschrieben wurde. „Ich frage, da sie ja Deutschlehrer sind?“

Der Mann sucht auf seiner Handy-Notiz nach einer passenden Antwort und verrät sich schließlich doch: „Die Journalistin hab ich noch nie gesehen, also bis zum Tag des Posting“: drei Monate bedingt, nicht rechtskräftig.

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