Weil die Elektro-Züge „spinnen“, kommen Tausende steirische Berufstätige und Schüler zu spät. Erst ab Dezember soll vieles besser werden.
Mit heftigen Anlaufschwierigkeiten ist die GKB Anfang August ins elektrische Zeitalter gestartet – doch auf Schiene sind die neuen Züge auch nach knapp zwei Monaten noch längst nicht. Ganz im Gegenteil.
Mit Umstellung auf elektrischen Betrieb begannen die Probleme
Die GKB fährt auf den Linien S7 und S71 von Graz nach Köflach, auf S6 und S61 nach Wies/Eibiswald. Das tat sie mehr als 160 Jahre lang zunächst per Dampf, danach per Diesel einwandfrei. Nur seit der Umstellung der S6, die teilweise auf den Koralmbahngleisen unterwegs ist, auf elektrischen Betrieb funktioniert wenig.
Die Fahrgastbeschwerden, die ab dem ersten Tag laut wurden, reißen nicht ab. Bekrittelt wird unter anderem das Uralt-Wagenmaterial aus Beständen der Deutschen Bahn – da verspricht GKB-Geschäftsführerin Barbara Kleinert Zug um Zug den Einsatz wenigstens aufgemöbelter deutscher Waggons. Auch die „Doppelbespannung“ der kurzen Züge mit zwei bärenstarken Loks gehöre ab Dezember, wenn der neue GKB-Fahrplan in Kraft tritt, der Vergangenheit an.
„Digitales Kompatibilitätsproblem“
Ob aber bis dahin auch die teils massiven Verspätungen Geschichte sein werden? Montagfrüh kamen einmal mehr Tausende Berufstätige zu spät in Graz, Hunderte Schüler zu spät in Deutschlandsberg an. Die Ursache laut Bahnbetreiber: „ein digitales Kompatibilitätsproblem“ zwischen E-Lok und und Zugsicherungssystem. Immer wieder kommt es vor, dass die Züge derart „spinnen“ – dann muss oft auch die Lok getauscht werden.
Dadurch könne es zu Verspätungen oder gar zu Zugausfällen kommen. Bei der GKB heißt es dazu: „Wir haben größtes Verständnis für den Unmut der Fahrgäste und bitten aufrichtig um Entschuldigung.“ Man arbeite mit Nachdruck an der Behebung der Störungsursachen und hoffe, dass sie bald der Vergangenheit angehören ...
Heimlich, still und leise rauschte am Wochenende ein neuer Superzug durch den Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian. Einer, den man dort erst in fünf Jahren wieder zu sehen bekommen wird
Des Rätsels Lösung: Die ÖBB haben insgesamt 14 Doppelstock-Railjets der allerneuesten Generation bestellt. Mit diesen von den ÖBB selbst als „Schienen-Ferrari“ geadelten neuen Superzügen werden fast 500 Passagiere mit bis zu Tempo 200 unterwegs sein.
Alte Semmering-Tunnels nicht hoch genug
Allerdings bis zur Eröffnung des Semmeringtunnels nicht auf der Strecke Wien – Klagenfurt. Denn die Tunnels auf der alten Semmeringstrecke sind für die hohen Doppelstockzüge zu niedrig. Der neue Koralmtunnel ist hingegen hoch genug. Und da vor der Eröffnung der Strecke Mitte Dezember noch kaum Verkehr herrscht, finden nun hier Testfahrten statt.
Was man jetzt auf der Koralmbahn-Strecke in Groß St. Florian zu sehen bekam, werden Fahrgäste erst ab Dezember des nächsten Jahres benützen können – und dann eben zunächst nur auf der Weststrecke.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.