Weltweit nehmen die staatlichen Förderquoten für die Kohle- und Gasproduktion zu. Für das Jahr 2030 planen 20 große Förderländer eine insgesamt mehr als doppelt so hohe Produktion, wie mit dem 1,5-Grad-Klimaziel vereinbart wäre.
Das geht aus einem Bericht von Forschungsinstituten und dem Stockholm Environment Institute (SEI) hervor. Bezogen auf das Zwei-Grad-Ziel, das 2015 im Klimaabkommen von Paris festgelegt wurde, wird um 77 Prozent zu viel Gas, Kohle und Öl produziert. Vor zehn Jahren haben sich Regierungen weltweit dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dafür muss der Ausstoß menschengemachter klimaschädlicher Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO₂) stets zurückgehen.
Diese Gase werden hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht. Die 20 Länder, die im Bericht analysiert wurden, sind für ungefähr 80 Prozent der weltweiten Produktion verantwortlich. Unter ihnen ist zum Beispiel Deutschland, das aber bis 2030 einen 80-prozentigen Anteil erneuerbarer Energien erreichen will.
„Warnung und Wegweiser“
Öffentliche Gelder für fossile Projekte seien „Fehlinvestitionen“, die menschliche und ökologische Kosten nach sich zögen, sagte Co-Studienautor Neil Grant. Im Vergleich zu den Plänen vor zwei Jahren würden die Regierungen nun eine noch stärkere Kohleförderung bis 2035 und eine noch stärkere Gasförderung bis 2050 planen, heißt es in der Analyse.
„Dieser Bericht soll zugleich Warnung und Wegweiser sein“, sagte die frühere UNO-Klimachefin Christiana Figueres. Um einen fairen Übergang zu erneuerbaren Energien voranzutreiben, bräuchte es entschlossenes Handeln. Die weltweite Nachfrage nach Kohle, Öl und Gas werde bei den aktuellen politischen Maßnahmen noch vor 2030 ihren Höhepunkt erreichen.
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