Einst kämpften Allgemeinmediziner regelrecht um Kassenstellen in den Kommunen, aktuell suchen aber gleich zwei Unterkärntner Gemeinden dringend medizinische Unterstützung, da Ordis geschlossen wurden.
Jahrelang hat die Seen-Gemeinde sich um eine zweite Kassenstelle für Allgemeinmedizin bemüht. Immerhin habe St. Kanzian – so hieß es damals von Seiten der Gemeinde – im Sommer anstatt 4500 Einwohner doppelt so viele. „Durch den starken Tourismus brauchen wir dringend zwei Allgemeinmediziner“, bestätigt Bürgermeister Thomas Krainz.
Ab 1. Oktober ist die Stelle wieder frei. Hausärztin Sarah Hösel-Kofler hat sich nämlich dazu entschieden, nur noch als Wahl-Ärztin für Gynäkologie zu ordinieren – wir haben berichtet. Für die Gemeinde ein grober Einschnitt. Alle ansässigen Mediziner sind „gut gebucht“. Deswegen bleibt der Gemeinde-Chef optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass es schnell einen neuen Kassenarzt geben wird.“
In Bleiburg hingegen sind gleich zwei Stellen unbesetzt. Bisher gab es zu wenig Bewerber für die neu geschaffenen Praxisstellen. „Wir sehen uns als Bindeglied und würden auch beim Finden von Räumlichkeiten unterstützen“, erklärt Daniel Wriessnig, Vize-Bürgermeister. Das Einzugsgebiet sei groß, denn auch in den Nachbargemeinden gibt es Ärztemangel.
Infrastruktur als Hürde
Immerhin zehn Medizinerinnen und Mediziner stehen auf der Reihungsliste der Kärntner Ärztekammer für St. Kanzian. Sie haben einst also zumindest ihr Interesse an einer Kassenstelle in der Gemeinde bezeugt. Scheitern könnte es – wie in anderen Gemeinden – an der Infrastruktur. St. Kanzian hat kaum Räumlichkeiten zur Verfügung. Das aktuelle „Ärztezentrum“ im Ortszentrum ist ausgelastet. Ein niedergelassener Arzt müsste sich selbst um eine Praxis kümmern. Jetzt bleibt die offizielle Bewerbungsfrist abzuwarten. Diese läuft bis Ende September.
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