Dass es in der Früh zu teils großen Staus auf der umgebauten Promenade kommt, sorgt bei der St. Pöltner ÖVP für Ärger. Sie fordert ein Ende des Projekts. Die Stadt spielt hingegen auf Zeit, für die SPÖ befindet sich die Volkspartei indes lediglich schon im Wahlkampfmodus.
Hupkonzerte, Busse, die nicht gut um die Kurve kommen, und riesige Staus: Kein gutes Haar lässt die St. Pöltner ÖVP am Umbau der Promenade im Herzen der Landeshauptstadt. „Sie kostet 20 Millionen Euro und was bekommen wir dafür? Chaos am Morgen!“, so Stadtrat Florian Krumböck. Er fordert, dass der aktuelle zweite Bauabschnitt auch gleichzeitig der letzte sei. „Das preisgekrönte Projekt der SPÖ-Stadtregierung macht nur allen das Leben ganz schwer“, ist er überzeugt.
Wenige Lenker als Hauptproblem
Im Rathaus hat man die Situation bereits genau beobachtet. „Die beschriebene Situation tritt nur temporär am Tag auf, ist teils noch baustellenbedingt, aber vor allem durch einige wenige Kfz-Lenker verursacht, die auch Busse mit hunderten Fahrgästen blockieren“, heißt es aus der zuständigen Fachabteilung. Denn diese würden Busse am zügigen Vorankommen hindern, Schutzwege verstellen und den Radfahrstreifen missbräuchlich nutzen. „Ein Großteil der Autos hat keine St. Pöltner Kennzeichen“, betont man.
Es ist wie bei so vielen Projekten in der Stadt: Vermeintliches Prestige wird höher bewertet als der Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger.
Florian Krumböck, ÖVP
Laut Stadtplanung würde der Verkehr ab 7.15 Uhr langsam zunehmen – um diese Zeit bringen die ersten Eltern ihre Kinder mit dem Auto in einer der angrenzenden Schulen. Der Höhepunkt ist dann zwischen 7.30 und 8 Uhr, dann braucht man für das kurze Stück von der Promenade auf die B1 bis zu 20 Minuten. Betroffen seien davon circa 100 Autos, während in der Zeit rund 550 Fußgänger, Rad- und Scooterfahrer die Promenade queren, heißt es aus dem Rathaus
Verkehrsfreigabe als Wendepunkt?
Die Situation verbessern soll die für Montag geplante Verkehrsfreigabe Richtung Neugebäudeplatz, die die Lage entscheidend entschärfen soll. „Für Arbeiten an den Nebenflächen wird es aber vereinzelt dennoch notwendig sein, dass Baufahrzeuge auf der Fahrbahn stehen“, heißt es. Helfen sollen weiters Gespräche mit Buslenkern. Denn laut Stadt würden einige von ihnen nicht den Mehrzweckstreifen nutzen, obwohl er befahren werden darf. Dadurch kommt es aktuell noch häufig zu Probleme mit dem Gegenverkehr.
Aufgrund des eingeschlagenen Sparkurses der Stadt seien die weiteren Ausbauschritte zudem ohnehin auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Daher ist Krumböcks Vorstoß für SPÖ-Vizebürgermeister Michal Kögl „nur ein Versuch, die Bekanntheitswerte des neuen ÖVP-Frontmanns aufzubessern“. Denn dieser befinde sich bereits mitten im Wahlkampf, obwohl es offiziell noch gar keinen Termin dafür gebe. „Die Promenade ist ein städtebaulicher Meilenstein“, ist Kögl überzeugt.

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