„Unbequeme Wahrheit“

Nawalny-Witwe: „Alexej laut Labortests vergiftet“

Ausland
17.09.2025 12:11

Laut Alexej Nawalnys Witwe wurde dieser „vergiftet“. „Das sind keine leeren Worte“, so Yulia Nawalny. Zwei unabhängig voneinander durchgeführte Labortests sollen dies beweisen.

„Es ist uns gelungen, Alexejs biologisches Material ins Ausland zu transferieren. Laboratorien in zwei verschiedenen Ländern haben Untersuchungen durchgeführt“, so Yulia.

„Diese Laboratorien kamen unabhängig voneinander zu dem Schluss, dass Alexei vergiftet wurde. Diese Ergebnisse sind von öffentlicher Bedeutung und müssen veröffentlicht werden. Wir alle haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren“, klagt sie in einem X-Posting (siehe unten) an.

Sie habe Proben von Alexejs sterblichen Überresten heimlich aus Russland geschafft und in zwei Ländern überprüfen lassen, erzählt sie in dem knapp fünf Minuten langen Video. Beide Institute sollen zum gleichen Schluss gekommen sein: Der Kremlkritiker wurde vergiftet.

„Wollten ihn brechen“
Drei Jahre lang habe das Regime versucht, Nawalny „nicht nur zu töten, sondern zu brechen“, fährt sie fort. Er sei „Hunger, Kälte und totaler Isolation“ ausgesetzt gewesen. Er hätte keine Besuche und Telefonanrufe empfangen dürfen, selbst Briefe wurden ihm irgendwann nicht mehr ausgehändigt.

Der Kremlkritiker Alexej Nawalny starb im Februar 2024 im Strafgefangenenlager in Charp.
Der Kremlkritiker Alexej Nawalny starb im Februar 2024 im Strafgefangenenlager in Charp.(Bild: AP)

„In der Zelle hat man ihn ermordet“
Zeitweise habe er in einer sechs Quadratmeter großen Zelle alleine seine Haft verbüßt, ohne Bücher, ohne persönliche Gegenstände. Nur eine Zahnbürste, einen Becher und ein an der Wand festgeschraubtes Bett habe es gegeben. „In dieser Zelle hat man ihn ermordet“, so Yulia, „am 16. Feber 2024 um etwa 12.10 Uhr“.

Späte medizinische Hilfe
Kurz, nachdem er einen „Spaziergang“ – in einer anderen Zelle – machen durfte, habe er sich „krank gefühlt“. Er sei am Boden zusammengebrochen, Wachen hätten ihn in seine Zelle gebracht – und zurückgelassen. Erst später habe man ihn medizinisch versorgt – doch zu spät. 

Yulia nennt kein konkretes Gift, wirft den russischen Behörden vor, die Umstände von Nawalnys Tod zu vertuschen. Sie verlangt Aufklärung, für ihren „Ehemann, ihren Freund und die Hoffnung für unser Land“. Die Labors fordert sie auf, die Befunde offenzulegen, um die „unbequeme Wahrheit“ transparent zu machen.

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