Gilt als gefährlich

Maddie-Hauptverdächtiger soll bald frei kommen

Ausland
15.09.2025 11:28

Jener Deutscher, der der Hauptverdächtige im Fall der 2007 entführten Maddie McCann ist, soll bald aus der Haft entlassen werden. Er verbüßte seine Strafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen US-Amerikanerin. Diese Tat ereignete sich in Portugal – dort, wo auch die junge Britin vor 18 Jahren spurlos verschwand. 

Der 47-jährige Christian B. gilt als Hauptverdächtiger im Vermisstenfall Maddie, der seit fast zwei Jahrzehnten ungelöst ist. In Haft war er allerdings wegen eines anderen Gewaltdelikts: Er musste 2019 mehrere Jahre ins Gefängnis, weil er eine Touristin in Portugal vergewaltigt hatte. Wegen einer anderen mutmaßlichen Vergewaltigung in Portugal wurde er im vergangenen Jahr von dem Landgericht freigesprochen.

Keines der Fälle hatte einen unmittelbaren Zusammenhang mit der vermissten Maddie  – doch die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt schon seit Langem wegen Mordverdachts gegen ihn. Anklage wurde bislang jedoch nicht erhoben. 

Maddies Eltern gaben die Suche nach ihrer damals dreijährigen Tochter nie auf.
Maddies Eltern gaben die Suche nach ihrer damals dreijährigen Tochter nie auf.(Bild: APA/AFP)

Staatsanwaltschaft: „Wird wieder rückfällig“
Nun ist B. bald wieder auf freien Fuß – er könnte bereits diese Woche aus der Justizvollzugsanstalt in Sehnde in Niedersachsen entlassen werden. Der offizielle Stichtag wäre am Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft stuft den Deutschen weiterhin als gefährlich ein: „Aus unserer Sicht muss man davon ausgehen, dass er wieder rückfällig wird“, erklärte Behördensprecher Christian Wolters der Nachrichtenagentur AFP. Das sei auch die Einschätzung eines gerichtlich beauftragten Sachverständigen.

„Kann machen, was er will“
Man will daher eine Führungsaufsicht gegen B. erreichen. Eine elektronische Fußfessel soll dafür sorgen, dass man ihn jederzeit orten kann. Mehr könne man aber nicht machen, da er seine Strafe verbüßt habe. „Solange es keinen anderen Haftbefehl gibt, und den gibt es im Moment nicht, ist er ein freier Mann und kann machen, was er will“, so Wolters.

Maddie McCann verschwand am 3. Mai 2007 im Alter von drei Jahren spurlos, als ihre Eltern mit ihr in Praia da Luz ihren Urlaub verbrachten. Während die Erwachsenen Abendessen waren, schlief das Kleinkind mit ihren jüngeren Zwillingsgeschwistern allein im Appartement. Bei einer Kontrolle, ob es den Kindern gut geht, fällt das Verschwinden der Kleinen auf – auch nach einer groß angelegten Suche blieb das Mädchen vermisst. 

B. war mehrfach vorbestraft und in Gegend aktiv
In den folgenden Jahren verfolgen die Ermittler viele Spuren, die jedoch alle im Sand verlaufen. Im Jahr 2020 wurde schließlich Christian B. als Hauptverdächtiger im Fall Maddie vorgestellt – der Deutsche hatte sich häufig in Praia da Luz aufgehalten und dort Einbrüche in Ferienanlagen begangen. Zudem war er unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Drogenbesitzes vorbestraft. 

Die Ermittler befürchten, dass Maddie nicht mehr am Leben ist. Erst im Mai dieses Jahres wurden die Algarveküste, wo die junge Britin verschwand, noch einmal gründlich durchsucht. Im Fokus standen verlassene Grundstücke, Brunnen und Wälder rund um Praia da Luz. Es ergaben sich jedoch keine weiteren Hinweise zum Verbleib des vermissten Mädchens. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt