Einen Tag nach dem Überfall auf eine Grazer Trafik hat sich der Täter selbst bei der Polizei gestellt: Es handelt sich um einen erst 16-jährigen Russen. Der mediale Druck sei zu groß geworden, so der Jugendliche.
„In 22 Jahren habe ich das so nie erlebt“, sagte Gerhard Lesky am Dienstagabend zur „Krone“. Gegen 15.45 Uhr wurde an diesem Tag der Inhaber einer Trafik in der Grazer Münzgrabenstraße Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls. „Der Mann hat kurz geschaut, ist hereingekommen und hatte eine Pistole in der Hose stecken. Er hat immer wieder in ausländischem Dialekt gesagt: ,Verf***tes Geld her!’“
Der Trafikant merkte laut seinen Angaben, dass die Pistole nur ein Spielzeug war. Er habe daher den Täter zurückgedrängt, bis dieser ohne Beute flüchtete. Eine Fahndung, auch mit dem Polizeihubschrauber, blieb erfolglos.
Am Mittwochabend gegen 22.25 Uhr kam der Tatverdächtige dann selbst in eine Grazer Polizeiinspektion und stellte sich. Bei der Einvernahme durch Kriminalbeamte zeigte sich der Jugendliche umfassend geständig. Er gab an, dass der mediale Druck zu groß geworden sei. Während die Kleidung, die der Russe bei der Tat getragen hatte, sichergestellt ist, konnte die Tatwaffe – laut dem 16-Jährigen eine Schreckschusspistole – noch nicht gefunden werden. Der Verdächtige ist derzeit in der Justizanstalt Graz-Jakomini.
Polizei rät von Selbstverteidigung ab
Die Polizei hält fest, dass sie vom Vorgehen des Trafikanten abrät, „da in solchen Situationen nicht mit Bestimmtheit angenommen werden kann, dass es sich um keine echten Waffen handelt. Auch die Reaktionen von solchen Tätern auf Gegenwehr lassen sich nicht abschätzen.“
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