Am Donnerstag tagte am Küniglberg der ORF-Stiftungsrat unter dem neuen Vorsitzenden Heinz Lederer. Generaldirektor Roland Weißmann erklärte nach einer Störaktion vor wenigen Wochen, wie der ORF künftig sicherer werden soll und versprach nach einem kürzlichen Antisemitismus-Eklat eine klare Linie des Rundfunks.
Sechs pro-palästinensische Aktivisten konnten kürzlich ungehindert eine Störaktion beim ORF durchführen – im Stiftungsrat musste sich Generaldirektor Roland Weißmann der Frage stellen, wie so etwas möglich sein kann. Die Sicherheit soll künftig verbessert werden, so der ORF-Chef: „Wir nehmen den Vorfall sehr ernst und haben sofort am Tag danach mit neuen Sicherheitsmaßnahmen reagiert. Es wird etwa bei ORF-Führungen verstärkte Kontrollen bei den Teilnehmern geben, dazu wurden Schleusen eingerichtet, die nur mit Ausweisen passiert werden können.“ Das sei noch nicht alles: „Wir haben einen Mitarbeiter des Innenministeriums eingeladen und Sensibilisierungsgespräche mit den Mitarbeitern geführt – was in so einem Fall zu tun ist.“ Die Maßnahmen würden auch auf die Landesstudios ausgeweitet und zudem werde ohnehin ein umfassendes Sicherheitskonzept erarbeitet, weitere Anpassungen sollen also kommen.
Auch das Thema Antisemitismus wurde in der Sitzung angesprochen. Wie berichtet, wurde ein „Am Schauplatz“-Mitarbeiter gekündigt, nachdem er ein antisemitisches Statement auf X gepostet hatte: „Wir haben im ORF eine klare Position dazu, es besteht ohnehin eine Programmrichtlinie, die für alle Mitarbeiter gilt. So etwas hat im ORF keinen Platz.“ Untermauert wurde dies durch eine Diskussion im Stiftungsrat zum ESC, wo eine Mehrheit die Teilnahme Israels am Song Contest begrüßte.
Eine herbe Enttäuschung war es für Weißmann, dass künftig Unternehmen nur noch einmal Gebühren zahlen müssen, statt für alle Standorte. An die zehn Millionen Euro muss der ORF nun zusätzlich einsparen: „Das wird nicht leicht, es wird eng, ja, aber wir haben dem Publikum das Versprechen gegeben, das beste Programm zu bringen, und das werden wir halten.“ Er arbeite jetzt schon an einem Vier-Jahres-Budget, um die Einsparungen zu stemmen.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.