Der Angeklagte in einem Prozess am Landesgericht Feldkirch (Vorarlberg) überfiel seine eigene Ehefrau und raubte sie mit vorgehaltenem Messer aus. Vor Gericht bestritt der Mann zwar die Taten, das half ihm am Ende aber herzlich wenig.
Gerichtserfahren ist der 42-jährige Rumäne allemal. In seiner Heimat hat er es bereits auf 14 Vorstrafen gebracht. Insgesamt saß er dort schon 13 Jahre hinter Gittern. Auch in Belgien musste er vier Jahre wegen Zwangsprostitution absitzen. Nun musste er sich wegen Raubes an seiner damaligen Gattin verantworten.
Die Anklage warf ihm vor, die Betreiberin eines Tabledance-Lokals in Hohenems Ende 2020 gleich zweimal brutal überfallen zu haben. Er setzte ihr ein Messer an den Hals und zwang sie, ihm Bargeld zu geben. Insgesamt erbeutete er 29.000 Euro: 4000 Euro aus ihrer Handtasche sowie weitere 25.000 Euro, die sie im Auftrag eines Bekannten unter der Kaffeemaschine aufbewahrte.
Opfer sei terrorisierende Ehefrau gewesen
Der Beschuldigte stritt das weitestgehend ab. Zwar gab er zu, seiner nunmehrigen Ex-Frau eine „Watsche“ gegeben und ihr 20.000 Euro weggenommen zu haben, doch ein Raub mit Messer oder gar Morddrohungen seien frei erfunden. Außerdem habe ihm ja ursprünglich ein Teil des Geldes gehört. „Ich hatte mal ein Auto verkauft.“ Der Rumäne stellte sich als Opfer einer eifersüchtigen, ihn „terrorisierenden“ Frau dar.
Gänzlich anders die Schilderung der Frau: „Ich habe jahrelang in Angst gelebt. Seit ich ihn kenne, zwingt er mich zu allem.“ Blaue Flecken, ein „Veilchen“ und eine Rippenprellung belegten damals die massive Gewalt gegen das Opfer. Der Schöffensenat schenkte schließlich den Aussagen der Frau Glauben. Der vorsitzende Richter Peter Novak sprach den Mann des schweren Raubes schuldig und verhängte elf Jahre Haft. Angesichts seiner langen Liste an Vorstrafen, der Bedrohungen gegen ein Familienmitglied und der hohen Beute sei eine empfindliche Strafe notwendig, erklärte der Herr Rat den Urteilsspruch.
Unverständnis bei Urteilsverkündung
Darauf reagiert der Gewalttäter mit Unverständnis: „Ich komme doch gerade aus einer vierjährigen Haft. Und jetzt bekomme ich nochmals elf Jahre!“ Zudem muss der Rumäne dem Opfer 4000 Euro Teilschadenersatz leisten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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