Milde Winter, alte Lifte – diese Mischung setzt der Stadtgemeinde Hallein zu: Die Zinkenlifte stehen am Scheideweg. Einerseits werden die Schneetage immer weniger und die neue Konzession für den alten Sessellift kostet wohl Millionen. Ohne Hilfe von außen droht das generelle Aus ...
Eine Hiobsbotschaft für die Salinenstadt: Die Zinkenlifte könnten schon 2027 zusperren. Die Konzession gilt nur mehr eineinhalb Jahre. Für eine neue Genehmigung braucht es eine satte Revision. Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) sagt: „Die Arbeiten werden uns mehrere Millionen Euro kosten. Das können wir uns in der derzeitigen Situation nicht leisten.“
Wie hoch der finanzielle Aufwand sein wird, lasse sich noch nicht genau abschätzen. Gemeinsam mit mehreren Mountainbike-Trails, die den Sommerbetrieb verstärken sollen, sei man mindestens bei fünf Millionen Euro. „Eine Revision alleine bringt aber nichts, wenn die Abgänge danach gleich bleiben“, sagt der Ortschef.
Tiefrote Zahlen in vier Jahren
3,8 Millionen Euro Minus haben die Zinkenlifte in den den Jahren von 2020 bis 2024 geschrieben. Auch 2025 ist mit einem satten Abgang zu rechnen: Immerhin ist der Sessellift im Winter keinen einzigen Tag in Betrieb gewesen. Man habe sich auf den Skischulbetrieb am unteren Schlepplift konzentriert, so der Ortschef.
Doch Stangassinger will den Kampf nicht aufgeben: „Wir sind intensiv auf der Suche nach Unterstützung für den Lift. In den nächsten Monaten wollen wir beim Land vorstellig werden. Aber wir sind auch für private Investoren offen.“
Der Zinken hat dabei durchwegs Potenzial. Für mehrere Mountainbike-Trails gibt es bereits konkrete Pläne für alle Schwierigkeitsstufen. Bekanntlich haben im Innergebirg einige Skigebiete die Sommersaison für ihre Liftbetriebe entdeckt und locken zig Tausende Mountainbiker vom Frühjahr bis in den Herbst an. Im Zentralraum fehlt bislang allerorts ein solches Angebot.
Ein Vorteil der Mountainbike-Pläne am Zinken: Die Strecken wurden zu 100 Prozent auf Gründen der Bundesforste geplant. Damit entfallen diverse Querelen mit Grundstücksbesitzern. Für den Betrieb der Skipisten und der Sommerrodelbahn zahlt die Stadt jährlich hohe Pachtzinsen für die benutzten Flächen.
Sperren die Lifte 2027 wirklich zu, stirbt auch die Sommerrodelbahn. In dem Fall würden die Grundstücksbesitzer auf alle Fälle auf den Wiesen sitzen bleiben und erhielten keine fürstlichen Entschädigungen mehr.
Unabhängig dessen ist für die Stadt Hallein klar: Bis Herbst 2026 muss die Konzessionsverlängerung beantragt werden. Bis 2027 muss die Revision abgeschlossen sein. Gelingt dies nicht, stirbt sowohl das Skigebiet, als auch der Sommerbetrieb.
Stangassinger: „Es ist das Letzte, das ich mir wünschen würde. Aber ohne Hilfe von außen werden wir zusperren müssen. So ehrlich muss man sein.“
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