Nachdem die Weinernte vergangenes Jahr besonders schlecht ausgefallen ist, dürfte es heuer wieder besser aussehen. Die Weinliebhaber können sich auf einen hochwertigen, „fruchtbetonten“ Jahrgang freuen, sagte Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbands.
Erwartet wird 2025 eine Menge von 2,5 Millionen Hektolitern, das ist deutlich mehr als der Vorjahreswert von 1,87 Millionen Hektolitern, sagte Schmuckenschlager. 2024 hatte die Witterung den Winzern die Weinlese verhagelt und die geringste Erntemenge seit 14 Jahren gebracht.
Zum Vergleich: Im 5-Jahresschnitt (2020-2024) kamen die Weinhauer laut Daten der Statistik Austria auf rund 2,32 Mio. Hektoliter. Heuer fielen die Anbaubedingungen mit einer besseren Niederschlagsverteilung, wechselhafterem Verlauf und weniger Spätfrostereignissen aus Sicht der Winzer deutlich günstiger aus. Es stehe daher eine „entspanntere“ Lese an, zumal die Wetterprognose für die kommenden Wochen stabil ausfalle, erklärte Schmuckenschlager.
Gute Ernte, aber Herausforderungen
Diese Entwicklung sei zwar Grund zur Freude, derzeit sähen sich die Weinhauer aber mit großen Herausforderungen konfrontiert. Neben der schon seit einiger Zeit hohen Kosten, die man nicht gänzlich am Markt unterbringen könne, und dem zusätzlichen Druck durch die US-Zölle kam Schmuckenschlager vor allem auf den Schädlingsdruck zu sprechen, der mit der Verbreitung der Amerikanischen Rebzikade derzeit besonders besorgniserregende Dimensionen annehme.
„Nulltoleranzpolitik“ erwartet
Von den Behörden erwarte er sich in dieser Hinsicht eine „Nulltoleranzpolitik“, die zum Schutz der Produktion im Extremfall auch Rodungen umfassen müsse. Die amerikanische Rebzikade überträgt die sogenannte Goldgelbe Vergilbungskrankheit. Diese hochinfektiöse Pflanzenkrankheit führt innerhalb weniger Jahre zum Absterben befallener Rebstöcke. Ihr Unwesen treibt das Insekt hierzulande in der Steiermark.
Abhilfe würden nach den Worten von Schmuckenschlager lockerere Regelungen für Pflanzenschutzmittel schaffen. Parallel dazu fordert die Branche den Abbau von bürokratischen Schranken sowie eine bessere finanzielle Ausstattung der Österreich Wein Marketing (ÖWM), geht aus einem unlängst veröffentlichten Positionspapier des heimischen Weinbauverbands hervor.
Alkoholfreier Wein als Trendprodukt
Thema bei dem Medientermin waren auch alternative Traubenerzeugnisse, darunter alkoholarme oder alkoholfreie Weine, die sich immer höherer Nachfrage erfreuen. In Österreich haben diese Weine aktuell einen Marktanteil von 2 bis 4 Prozent – Tendenz steigend. Seitens der Weinwirtschaft wird die Entwicklung in Richtung alternativer Weinprodukte unterstützt: „Wenn es der Konsumentenwunsch ist, dann sollte auch österreichischer Wein alkoholfrei verfügbar sein“, betonte der ÖVP-Parlamentarier.

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