„AUF EIN EIS MIT...“

Auf Sommerfrische im Leopold Museum

Kunst
02.09.2025 10:39

Bei einem Eis sprach die „Krone“ mit Direktor Hans-Peter Wipplinger über die Work-Life-Balance von Gustav Klimt und das ultimative Sommerbild.

kmm

Eigentlich wären es ja nur ein paar hundert Meter von seinem Büro zum Eisstand im MuseumsQuartier. „Ich muss aber gestehen, ich war noch nie hier“, verrät Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museums, als die „Krone“ ihn hier zu einem Eis bittet. Gut gelaunt und entspannt ist er eben erst aus dem Urlaub in Marokko zurückgekehrt. „Es ist schön, einfach einmal kurz abzutauchen, wegzugehen aus dieser Kunstblase, in der man sich das ganze Jahr über befindet. Das Reisen in die Ferne, in andere Kulturen, relativiert da vieles. Das tut der Seele sehr gut“, meint er.

Für Hans-Peter Wipplinger das ultimative Sommerbild in der Kunst: Gustav Klimts „Am Attersee“
Für Hans-Peter Wipplinger das ultimative Sommerbild in der Kunst: Gustav Klimts „Am Attersee“(Bild: Manfred Thumberger)

Für seinen Inbegriff des Sommers in der Kunst muss er allerdings nicht weit reisen, den kann er im „eigenen Haus“ genießen. „Es ist ein Meisterwerk von Gustav Klimt, das bei uns im Leopold Museum hängt. ,Am Attersee` ist für mich das ultimative Sommerbild“, so Wipplinger. „Das ist ein außergewöhnliches Werk, weil es eines der abstraktesten ist, welches er geschaffen hat.“ Mit seiner Sommerfrische-Serie begann Klimt im Jahr 1900. „Und das war wahrlich noch eine richtige Sommerfrische, unter zwei, drei Monaten ging da gar nichts“, lacht er. „Es war tatsächlich ein totales Abtauchen aus dem Wiener Alltag, meist auch gemeinsam mit seinem Lebensmenschen Emilie Flöge. Klimt war ja nicht nur der große, geniale Künstler. Er war auch kulturpolitisch sehr aktiv, Jahre lang „Manager“ der Secession, später der großen Kunstschauen in Wien 1908 und 1909. In der Sommerfrische konnte er sich von diesem Organisationsstress erholen und abschalten. Das verbindet ihn auch mit uns Gegenwartsmenschen.“ Work-Life-Balance à la Gustav Klimt sozusagen.

Der Regen lockte viele Besucher ins Museum

Dass es heuer eher frisch als Sommer war, ließ es zumindest in den Museen heiß hergehen. „Während der Hochsaison des Tourismus haben wir an Regentagen fast doppelt so viele Besucher“, freut sich der Direktor über den Andrang. 

Die heißen Monate lässt Wipplinger, der seit einigen Jahren am Land lebt, übrigens mit einem Sprung in einen Bach einklingen. Aber auch ausklingen, wenn der Bach immer kühler wird. „Man merkt schon die ersten Herbstboten. Die Abende werden kälter, der Morgentau ist ein anderer, und die ersten Blätter werden auch bereits welk. Zeichen der Vergänglichkeit deuten sich an.“ 

Im Leopold Museum bringt der Herbst aber wieder frischen Wind – mit der Ausstellung „Verborgene Moderne – auf der Suche nach dem Okkulten“, die am 4. September startet. „Es wird eine Reise in eine für die Kunstgeschichte bisher unbekannte Welt.“

Eine Kulturreise, für die man gar nicht in die Ferne schweifen muss – einfach beim Eisstand im MQ links halten.

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