Vor Schulbeginn

In dieser Papier-Werkstatt herrscht Hochbetrieb

Kärnten
28.08.2025 18:00

Kurz vor Schulbeginn herrscht in einer Werkstatt in Liebenfels reger Betrieb. Bewohner von Camphill stellen dort Produkte her, die bald in ganz Österreich zum Einsatz kommen.

Es wird gefaltet, geklammert und zurechtgeschnitten: Kurz vor dem Ende der Sommerferien wird in einer kleinen Papierwerkstatt in Liebenfels fleißig gearbeitet. Die Bewohner vom sozialtherapeutischen Wohnheim Camphill, wo beeinträchtigte Menschen ein Zuhause finden, dort ihren Alltag verbringen und eben auch einer Beschäftigung nachgehen, produzieren dort von Montag bis Freitag Hefte, Einbände und vieles mehr für Schulen in ganz Österreich: „Bis Mai bestellen vor allem Volks- und Montessorischulen aus dem ganzen Land über unsere Internetseite, dann ist Bestellstopp“, erklärt Werkstättenleiterin Jacqueline Müller beim „Krone“-Besuch.

14 Camphill-Bewohner arbeiten aktuell fleißig in der Papierwerkstatt in Liebenfels.
14 Camphill-Bewohner arbeiten aktuell fleißig in der Papierwerkstatt in Liebenfels.(Bild: Evelyn Hronek)

Seither herrscht in der Papierwerkstatt Hochbetrieb: 14 Assistenznehmer arbeiten selbstständig dort und produzieren im Jahr bis zu 4000 Hefte: „Wir arbeiten hier auch an Schneidmaschinen. Vom Papierbogen bis zum Endprodukt machen wir alles selbst“, zeigt sich Müller stolz: „Es gibt auch einen Kreativbereich, in dem wir gerade versuchen neue Produkte zu entwickeln, etwa Glückwunschkarten.“

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Als unsere Bewohner älter geworden sind, haben wir neue, altersgerechte Aufgaben geschaffen.

Kerstin Hoi, Geschäftsführerin von Camphill

Großes Jubiläum steht an
Seit 1976 ist Camphill in Liebenfels ein Zuhause für Menschen mit und ohne Behinderung – die erste Camphill-Gemeinschaft Österreichs. Rund 50 Bewohner leben hier in familienähnlichen Strukturen, unterstützt von etwa 70 Mitarbeitenden: „Unser längster Bewohner lebt seit 48 Jahren hier, fast von Anfang an“, erklärt Kerstin Hoi, Geschäftsführerin in Camphill. Denn im kommenden Jahr feiert der gemeinnützige Verein seinen 50. Geburtstag. 

Damals hatten die Bewohner gemeinsam noch eine Landwirtschaft betrieben: „Als unsere Bewohner älter geworden sind, haben wir neue, altersgerechte Aufgaben geschaffen“, schildert die Geschäftsführerin, die 2020 die Verantwortung in der sozialen Einrichtung übernommen hat. Weil sich viele Bewohner aber immer noch gerne im Grünen aufhalten, kümmern sie sich immer noch um die Wiesenpflege und den Gemüsegarten.

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