Schürt Existenzängste

Der „Borkenkäfer treibt im Tal sein Unwesen“

Kärnten
27.08.2025 18:00

Immer mehr Täler leiden unter dem Borkenkäfer. Nun behandelte sogar der Dorfchronist von Obertilliach (Osttirol), der „Post-Michl“, die Problematik, unter der unzählige Waldbauern leiden.

Mir bleibt das Herz stehen, es ist einfach erschreckend, dass ein so kleiner Käfer, in diesem Fall der Borkenkäfer, imstande ist, solche Schäden am heimischen Waldbestand zu hinterlassen.

Blick aus dem Küchenfenster vom „Post-Michl“.
Blick aus dem Küchenfenster vom „Post-Michl“.(Bild: ZvG, Krone KREATIV)
Das ist der Übeltäter, der kleine Borkenkäfer ...
Das ist der Übeltäter, der kleine Borkenkäfer ...(Bild: Wenzel Gerhard)

Ich beobachte dieses „Treiben“ seit vielen Jahren. Nach dem verheerenden Windwurf im Oktober 2018, den gewaltigen Schneedrucken der Jahre 2019 und 2020; und nun noch diese unglaubliche Borkenkäferplage. Den heimischen Bauern werden dadurch Tag für Tag die Rücklagen für etwaige später notwendige Investitionen für Generationen genommen.

Zur Problematik

  • Das Borkenkäfer-Problem ist in ganz Oberkärnten und Osttirol so sichtbar, dass sich dadurch sogar das Landschaftsbild verändert. Der kleine Käfer, von dem es weltweit etwa 6000 verschiedene Arten gibt, richtet enorme Schäden an; auch weil er wichtige Schutzwälder befällt.
  • Das Tierchen ist nur 0,7 bis zwölf Millimeter lang, gräbt unter der Baumrinde seine typischen Gänge, wegen derer er auch „Buchdrucker“ genannt wird. Die befallenen Bäume sterben ab. Ursachen für den Befall sind unter anderem Monokulturen, der Klimawandel und Windbrüche.

 

Tal steht „nackt“ da
Unser Tal, für eine der besten Holzqualitäten bekannt, steht nun streckenweise „nackt“ da. Zahlreiche Holzarbeiterpartien sind mit dem Schlägern und mit dem Liefern sowie dem Aufräumen dieses vom „scheußlichen“ Borkenkäfer befallenen Schadholzes schon seit Jahren beschäftigt. Und es geht nach wie vor munter so weiter! Die vielen kahlen Flächen werden Tag für Tag größer!

Ich beobachte jeden Tag, wie ein oder gar zwei große Lastwagen mit Anhängern (siehe Fotos) das geschlägerte Holz alleine aus den Wäldern zwischen Rollertal-Obertilliach und dem Winklertal-Untertilliach abtransportieren.

Kein Ende in Sicht
Aus den drei Lesachtaler Gemeinden Untertilliach, Obertilliach und Kartitsch dürften bisher wohl weit mehr als eine Million Festmeter Schadholz aus dem Tal transportiert worden sein – und es ist noch immer kein Ende in Sicht! Die gesamte Bevölkerung im Tal fragt sich daher mit Recht: Hat es solch enorme Walschäden je einmal gegeben? Jedoch konnte noch niemand eine Antwort darauf geben ...

Michael Annewanter 

Porträt von Kärntner Krone
Kärntner Krone
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