Maria Udulutsch war die Erste, die bemerkte, dass der Deckel des Familiengrabes verschoben war. Sie informierte Pfarrer und Polizei. Ihr Fall war aber nicht der einzige.
Die Parndorfer Bevölkerung ist in Aufruhr. Denn auf ihrem Friedhof wurden 21 Gräber geschändet – sprich aufgebrochen. Bemerkt wurde das am Montag von Maria Udulutsch, die das Familiengrab besuchte und sah, dass der Deckel um etwa 20 Zentimeter verschoben war. „Ich habe sofort unseren Pfarrer informiert. Der meinte dann, ich soll zur Polizei gehen“, schildert die Parndorferin.
Pfarrer ratlos
Dort war sie aber nicht die Einzige, bald trudelten immer mehr Meldungen über Einbrüche in den Gräbern ein. Bis Dienstagnachmittag waren es 21 Fälle, die gemeldet wurden.
Pfarrer Franz Borenitsch ist, genau wie seine Schäfchen, ratlos: „Das ist Vandalismus eigener Art. So etwas habe ich noch nie erlebt und auch mir stellt sich, genauso wie der Polizei und der Bevölkerung, die Frage: Warum? Warum verschiebe ich Grabdeckel? Vor allem, weil ja gezielt vorgegangen worden ist. Derjenige ist mit Brecheisen angerückt, um die Gräber aufzubrechen.“
Tagsüber in Gräber eingebrochen
Man nimmt an, dass es sich um mehrere Täter handelt, da der Vandalismus tagsüber passiert sein muss. Ausgesucht wurden eher abgelegene Grabstätten, trotzdem muss jemand Schmiere gestanden sein. Und: Fand man unter dem Grabdeckel Erde, zog man weiter zur nächsten Begräbnisstätte.
Sebastian Udulutsch: „Die Idee dieser Art des Diebstahls ist ja nicht dumm. Der Bestohlene wehrt sich nicht und es geht schnell. Trotzdem ist es für uns Angehörige ein komisches Gefühl, dass jemand die Totenruhe unserer Lieben gestört hat.“ Ob etwas aus den Gräbern, wo keine Erde, sondern eine Gruft darunter war, gestohlen wurde, ist nicht bekannt. Pfarrer Borenitsch schätzt den Schaden an den Gräbern auf rund 10.000 Euro.
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