Einsatz im Gebirge

Warum Bundesheer zu 50-Quadratmeter-Brand anrückte

Steiermark
25.08.2025 12:25

50 Quadratmeter Waldboden standen am Sonntag im Gemeindegebiet von Krakaudorf in der Obersteiermark in Brand. Trotz der überschaubaren Fläche wurde das Bundesheer für einen Assistenzeinsatz angefordert, der Brand war denn auch rasch gelöscht. Warum der Aufwand? Die „Krone“ hat nachgefragt.

Immerhin acht Stunden dauerte es, bis das Feuer unter Kontrolle war. Gegen 11.30 Uhr wurde es am Sonntag in einem abgelegenen und steilen Waldstück entdeckt, um 13.54 Uhr erfolgte laut Bundesheer die Assistenz-Anforderung durch die Landeswarnzentrale. Ein Transporthubschrauber vom Typ Agusta Bell 212 wurde am Stützpunkt Aigen im Ennstal bereit gemacht und traf noch am Nachmittag am Brandort ein. Das Bereitschaftssystem des Bundesheers gewährleistet auch am Sonntag eine rasche Einsatzfähigkeit für derlei Fälle, erklärt Marco Spörk, Sprecher des Militärkommandos Steiermark.

Am Boden waren die Feuerwehren Krakaudorf, Niederwölz und Scheifling mit insgesamt neun ...
Am Boden waren die Feuerwehren Krakaudorf, Niederwölz und Scheifling mit insgesamt neun Fahrzeugen und 38 Einsatzkräften zugegen.(Bild: BFV Murau)

Eine Handvoll Einsätze pro Saison
Auch wenn es im heurigen Sommer besonders in der Obersteiermark schon zu etlichen Waldbränden gekommen war, ist das für das Bundesheer keine Routineangelegenheit. Die militärischen Kräfte stellen sich auch nicht von sich aus in den Dienst, sondern rücken nur aus, wenn sie angefordert werden. Das war im bisherigen Sommer laut Spörk drei- bis viermal der Fall, übers Jahr gesehen kommt es in der Steiermark im Schnitt zu sieben bis acht Assistenzeinsätzen bei Waldbränden.

Auch der Polizeihubschrauber EC135 war vor Ort.
Auch der Polizeihubschrauber EC135 war vor Ort.(Bild: BFV Murau)
Die Feuerwehr setzte zur Erkundung eine Drohne ein.
Die Feuerwehr setzte zur Erkundung eine Drohne ein.(Bild: BFV Murau)
An diesem steilen Hang brach das Feuer aus.
An diesem steilen Hang brach das Feuer aus.(Bild: BFV Murau)

Agusta Bell leistungsfähiger als Polizeihubschrauber
Im Fall Krakaudorf wurde die Entscheidung zum „Hilferuf“ ans Heer getroffen, da der Brand in extrem steilem Gelände wütete, das mit herkömmlichem Löschbetrieb kaum erreichbar gewesen wäre, erklärt Dieter Horn vom Feuerwehrverband Murau. Bodenmannschaften hätten schon einen „sehr guten Fußtritt“ gebraucht, um an den Brandort zu gelangen. Der Polizeihubschrauber, der – wie in solchen Fällen vorgesehen – als Erstes angefordert und eingesetzt wurde, verfügt wiederum über eine deutlich geringere Kapazität als die Agusta Bell des Heeres, die bei 420 Kilometern Reichweite bis zu 1000 Kilogramm Löschwasser mitführen kann.

„Wenn wir angefordert werden, spricht das dafür, dass sich die zivilen Behörden mit einer Situation schwertun“, sagt Heeres-Sprecher Spörk. Dafür wird seitens der Feuerwehren auch regelmäßig mit dem Militär geübt, erklärt Horn. Die Entscheidung zur Anforderung traf am Sonntag letztlich der Feuerwehr-Flugdienst, es stand die Gefahr im Raum, dass sich das Feuer mit auffachendem Wind beschleunigt und deutlich ausweitet.

Blitz als wahrscheinlichste Ursache
Das Problem war bald aus der Welt geschafft: Nach einem „intensiven Einsatz“ war der Brand noch vor Einbruch der Dunkelheit unter Kontrolle. Ursache dürfte ein Blitzschlag gewesen sein.

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