Wirt resigniert

Unterpullendorf: Großer Ärger wegen Kirtagsabsage

Burgenland
20.08.2025 09:00

Da ein Wirt und der Bürgermeister im Mittelburgenland uneinig über die Nutzung einer Terrasse sind, gibt es heuer kein Kirtagsfest. Stammgäste sind sauer.

In Unterpullendorf wird es am Wochenende keinen Kirtag geben, obwohl sich viele im Ort schon darauf gefreut hatten. Das beliebte Gassenfest fand in den vergangenen Jahren unter der Leitung des Betreibers des Restaurant-Cafés Mlikarnica, Robert Petronczki, statt. Der postete jüngst via Facebook: „Schweren Herzens müssen wir mitteilen, dass es dieses Jahr kein Kirtagsprogramm geben wird.“ Und weiter schrieb er: „Vor allem weil, es nicht an uns liegt, wir müssen uns beugen und das tut weh.“ Die Schuld liege bei der Gemeinde und mehrerer anonymer Anzeigen im Vorfeld. Er befürchte, dass ihm das Fest mittendrin abgedreht würde, und dass immense Kosten entstünden.

Personalmangel und unbewilligte Überdachung
Gegenüber der „Krone“ erklärt er: „Ich habe Personalmangel und deshalb die Veranstaltung abgesagt“. Im weiteren Gespräch führt er außerdem aus, dass er eine neue Beschattung für seine Restaurant-Terrasse nicht bewilligt bekomme: „Obwohl es die Terrasse schon seit 20 Jahren gibt, ist die genau jetzt neu vermessen worden und plötzlich ist sie um 10 bis 12 Quadratmeter zu groß.“ Die Gemeinde wolle den Grund aber nicht umwidmen, um die Beschattung zu legalisieren.

Ortschef versteht die jetzige Absage gar nicht
Bürgermeister Paul Fercsak hat kein Verständnis für Petronczkis Absage: „Ich sage nichts dazu, das stimmt alles nicht. Die Beschattung hat mit dem Kirtag nichts zu tun.“ Diese sei allerdings mehr ein Alu-Wintergarten, der in die Verkehrsfläche hinein stehe. Für die Umwidmung von Verkehrsfläche in Bauland sei nicht die Gemeinde, sondern die Raumplanung des Landes zuständig. Kürzlich gab es deshalb ein Treffen auf der Bezirkshauptmannschaft, um einen Kompromiss zu erzielen. Offenbar ohne Ergebnis. Der Bezirkshauptmann will sich zum laufenden Verfahren nicht äußern.

„Der ganze Ort trauert“ – Frust ohne Fest macht die Runde
Eine Stamm-Besucherin des Kirtags meinte zur „Krone“: „Der ganze Ort trauert. Aber das ist jetzt deswegen abgesagt, weil der Bürgermeister nicht dahinter steht und anonyme Anzeigen von weiter weg gekommen sind.“ Die „Anzeigen wegen Lärms“ im Vorfeld seien laut Robert Petronczki Anrufe von Anrainern gewesen, die es vermutlich störe, dass für seinen Kirtag die Sportplatzstraße für zwei bis drei Tage gesperrt würde.

Porträt von Bettina Mader
Bettina Mader
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