Weil Bauen im Ortszentrum von Perchtoldsdorf in Niederösterreich (noch mehr) eingeschränkt werden soll, steigen Hausbesitzer auf die Barrikaden. Sie fühlen sich sogar „kalt enteignet“. Am Abend kommt es zur Konfrontation mit der Bürgermeisterin!
Das Ortsbild des bekannten Heurigenortes im Bezirk Mödling ist in zentraler Lage großteils historisch gewachsen – und ein dementsprechend heikles Thema. Daher soll es künftig durch strenge Bebauungsvorschriften geschützt werden. So zumindest die Intention der Rathauskoalition aus ÖVP und Neos.
Heftiger Widerstand
Kaum waren die Pläne – just in den Sommerferien – öffentlich gemacht, regte sich Widerstand der Hausbesitzer. Sie haben sogar die „Interessensgemeinschaft Eigentum Perchtodsdorf“ (IG Eigentum) gegründet, um die angedachten Einschränkungen zu Fall zu bringen. Denn Geschoßflächenzahl und Baudichte sollen reduziert werden: „Die Eigentümer werden de facto kalt enteignet!“
Zubauten oder der Ausbau von Dachböden wären dann nicht mehr möglich, wettern die Hausherrn. Sie sehen einen Schaden von „einigen 100.000 Euro“ pro betroffener Immobilie und laden für 18.30 Uhr zum Diskussionsabend mit Experten ins Kulturzentrum.
Ortschefin stellt sich Diskussion
Auch in der Gemeindepolitik sind die geplanten Maßnahmen alles andere als unumstritten. Bürgermeisterin Andrea Kö (ÖVP) betont zwar die Einigkeit mit dem Koalitionspartner Neos und die Notwendigkeit, das historische Ambiente des Ortszentrums zu bewahren. Doch von Anton Plessl (Bewegung der Generationen) kommt Gegenwind: „Der Bebauungsplan muss mit den Bürgern neu geschrieben werden.“
In Vorbesprechungen mit dem Land wurde uns bestätigt, dass unser Ansinnen nicht abstrus ist.
Andrea Kö, Bürgermeisterin (ÖVP)
Bild: Reinhard Judt
Kö kündigt weitere Besprechungen an: „Zumindest Dachbodenausbauten sollten möglich sein.“ Der Diskussion heute Abend im Kulturzentrum will sie sich stellen. Und die Ortschefin verspricht: „Wir werden nicht über die Hauseigentümer drüberfahren!“
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