Die Baubranche in Graz kritisiert zu viele „Steine“, die Projekte entweder ewig in die Länge ziehen oder gar zu Fall bringen. In Tirol ist es nicht besser, wie der Landesinnungsmeister weiß.
Neue Bauvorschriften in der steirischen Landeshauptstadt Graz sorgen für ordentlich Gesprächsstoff in der Branche. Zum Teil warten Bauherren ohnehin schon seit Jahren auf Bebauungspläne. Mit den neuen Vorschriften werden Wohnprojekte weiter verzögert oder gar verhindert, wird kritisiert.
Wie sieht es in Tirol aus? Die „Krone“ fragte bei Patrick Weber, dem Landesinnungsmeister in der WK nach.
Die Auftragslage bleibt angespannt. Der Wohnbau ist im Rückgang und bei Sanierungen besteht ein starker Einbruch.
Patrick Weber
Parallelen zu Graz in Tirol erkennbar
„Ich sehe durchaus Parallelen zur aktuellen Diskussion in Graz. Auch in Tirol bremsen lange Verfahren, doppelte Gutachten und ein unübersichtlicher Regulierungsdschungel viele Bauprojekte aus. Das verschärft nicht nur die Wohnungsnot, sondern belastet auch Betriebe und Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft.“
Und er weiß auch in Tirol von Projekten, die sich über mehrere Jahre hinziehen. „In manchen Gemeinden kann sich die Erlassung eines Bebauungsplanes über mehrere Jahre hinziehen – oft, weil zusätzlich überörtliche Behörden eingebunden sind oder weil sich Planungsgrundlagen ändern.“
Änderungen gefordert
Und die Verfahren seien sehr komplex: „Wer bauen will, muss in vielen Fällen mehrere Planungs- und Genehmigungsschritte durchlaufen: vom örtlichen Raumordnungskonzept über die Flächenwidmung, den Bebauungsplan bis hin zur Baugenehmigung, ergänzt durch wasserrechtliche, naturschutzrechtliche und andere Spezialgenehmigungen. Jeder dieser Schritte kann neue Auflagen, Gutachten oder Stellungnahmen erfordern – und damit Zeitaufwand und die Kosten erhöhen.“
Besonders kritisiert Weber, dass bei ein und demselben Grundstück in jedem Planungsstadium von denselben Stellen Stellungnahmen eingeholt werden. Das müsse dringend geändert werden.
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