Prozess in Eisenstadt: Die Täter besorgten sich bei den Florianis Metallspreizer, Bolzenschneider und Trennschleifer. Dann machten sie sich des Nachts beim Postpartner in Draßburg (Bezirk Mattersburg) ans Werk und rasten mit der fetten Beute davon. Welche Rolle spielte der Fahrer?
Die Männer brachen im Sommer 2024 bei den Feuerwehren Neunkirchen, Bad Sauerbrunn, Wiesen, Forchtenstein und Draßburg ein und ließen Metallspreizer, Bolzenschneider und Trennschleifer mitgehen. In der Nacht auf den 15. Juli knackten die gebürtigen Kosovaren mit diesem professionellen Werkzeug den Bankomat beim Postpartner in Draßburg und machten sich mit 91.000 Euro auf die Flucht. Die verlief spektakulär, inklusive Geisterfahrt mit 170 km/h, Verfolgungsjagd und Kollision mit einem Polizeiauto. Zwei der Täter wurden im Jänner zu 6 bzw. 3 Jahren Haft verurteilt.
Bandenchef entschuldigt sich
Weil der Drahtzieher (48) bei seinem Prozess in Eisenstadt einen weiteren Mann ins Spiel gebracht hatte, der beim Bankomat-Coup mit von der Partie gewesen sein soll, wurde eine internationale Fahndung eingeleitet. Mit Erfolg. Am Donnerstag saß der Serbe auf der Anklagebank, der auffällig oft die Identität gewechselt hat. „Wie oft weiß ich gar nicht. Ich habe mehrmals um Asyl angesucht.“ Ja, bei den Feuerwehren sei er dabei gewesen. Als Fahrer. „Aber ich bin nicht ausgestiegen“, sagte der 47-Jährige. „Der Rest stimmt einfach nicht.“ Das bestätigte auch der Bandenchef – via Video-Konferenz entschuldigte er sich schließlich für die Falschaussage. „Er hätte ja gar nicht stehlen können, weil er nicht so schnell laufen kann wie wir. Es tut mir leid.“
Weil der Angeklagte wegen Diebstahls vorbestraft ist, aber der Strafregisterauszug aus der Schweiz nicht rechtzeitig übermittelt wurde, musste der Schöffensenat vertagen. Das Schriftstück ist nämlich relevant für die Bemessung der Höhe der Strafe.
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